Samstag, 23. Juli 2022

Auf die Knie, Django (Black Jack)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Gianfranco Baldanello

Der schwarze Jack...

Der Genrefilmer Gianfranco Baldanello hat in seiner aktiven Laufbahn zahlreiche Italo-Western inszeniert. Sein 1968 entstandener "Black Jack" erhielt in Deutschland den Filmtitel "Auf die Knie, Django", weil man sich mit dem Namen des Aushängeschildes mehr Zuschauer in den Kinos versprach. "Auf die Knie, Django" gehört sicher nicht zu den großen Meilensteinen seiner Sparte, aber dennoch besitzt der Film über genügend Qualitäten, die ihn von Anfang bis Ende äusserst spannend machen, beinahe schon ein Geheimtipp seines Genres. Natürlich ist das Thema "Rache" in fast jedem ItaloWestern zu fidnen, aber Baldanello setzt auch sehr stark auf den psychischen Knacks seines Helden und Protagonisten. Daher wirkt der Film keineswegs wie ein 08/15 Produkt, sondern setzt auf eine gewisse Eigenständigkeit. Der Regisseur hatte mit einem eher niedrigen Budget zu kämpfen, doch er holte alles aus den vorhandenen Mitteln heraus. Der Antiheld Jack Murphy wird von Robert Woods gespielt und dieser Jack ist alles andere als eine eindimensionale Figur: Er ist zuerst ein aalglatter und charismatischer Bandit und wandelt sich durch die Racheobsession in einen bitteren Rächer, der sowohl körperlich als auch emotional abartig und verkrüppelt seine tödliche Mission absolviert. Jack Murphy (Robert Woods) ist der Boss von Banditen und ist mit der hübschen Susan (Lucienne Bridou) liiert. Die Raubzüge sind immer erfolgreich, da Jack die Pläne für seine Männer ausarbeitet und so perfekte Ergebnisse erzielt. Geteilt wird immer nach dem Schema 1/4 für den Boss, die restlichen 3/4 werden zu gleichen Anteilen an seine Männer (u.a. Rik Battaglia als Skinner, Mimmo Palmara als Indian Joe) verteilt. Doch nach dem Überfall auf die Bank in Tusca City probt die Bande den Aufstand, weil sie mehr Anteile wollen. Sie hauen Murphy übers Ohr, doch der holt sich die gesamte Beute zurück. Jacks Schlupfwinkel ist eine alte Geisterstadt, wo er mit seiner Schwester und deren Ehemann Peter (Nino Fuscagni) lebt. Dort taucht irgendwann die wütende Bande auf und holt ihr Geld zurück. Sie foltern Jack und vergewaltigen dessen Schwester Estelle (Sascia Krusciarska), skalpieren und töten sie danach. Ab diesem Zeitpunkt ist Jacks Leben völlig zerstört. Wie ein lebender Toter reitet er den Peinigern hinterher und richtet seine Feinde...


Als behinderter Protagonist erfüllt er seinen Racheplan - eine etwas ungewöhnliche Variante im Bereich des Spaghetti Westerns. Seine Rache ist alles andere als eine Heldentat und er wird mit dieser tödlichen Mission keine Befreiung finden. Der Film ist einerseits brutal und sehr hoffnungslos.


Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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