Regie: Damiano Damiani
Der Mann mit der goldenen Patrone...
Der junge Amerikaner Bill Tate (Lou Castel) wird auf einem Bahnhof in
Mexico von einem kleinen Jungen gefragt, ob ihm Mexiko gefällt. Seine
Antwort "überhaupt nicht", was den Jungen einerseits enttäuscht, aber
auch wundernd fragen lässt "warum sind sie dann hier ?".
Der Amerikaner steigt in den Zug ein. Dieser Zug ist durch das Militär bewacht.
Doch der Zug muß seine Fahrt unterbrechen, da auf dem Gleis ein ranghoher Offizier angekettet an einem Kreuz hängt.
Oben auf der Anhöhe hat sich der Bandit El Chuncho (Gian Maria Volonte)
mit seiner Revolutionsbande verschanzt, zu der auch sein Bruder El Santo
(Klaus Kinski) angehört.
Einst war dieser Banditen-Führer Mitstreiter des in den Bergen
versteckten und residierenden Revolutionsgenerals Elias (Jaime
Fernández).
Aber nach einigen Jahren des des 20. Jahrhunderts ist die Revolution,
die die armen Mexikaner gegen die reichen Mexikaner führen, so gut wie
am Ende. Daher hat sich El Chuncho der neuen Zeit angepasst und sein
nach wie vor revolutionäres Gedankengut mit gesundem Profitstreben zu
verbinden. Er überfällt sehr oft mit seinen Bandidos Armee- und
Polizeiposten sowie Züge, um die so erbeuteten Waffen an den General für
gutes Geld zu verhökern. Leider fehlt ihm noch ein Maschinengewehr, das
er verkaufen könnte.
Der Zug wird zwar eingenommen, doch statt dem Maschinengewehr bekommt er
einen harmlos wirkenden milchgesichtigen Ami als neuen Wegbegleiter.
Er wird fortan "El Gringo" genannt und durch eine fingierte Rolle als
Gefangener des Militärs sowie durch Mithilfe den Zug einzunehmen hat er
die Banditen sehr schnell auf seiner Seite und mit der Zeit gewinnt er
nicht nur den Respekt, sondern auch die Freundschaft von El Chuncho.
In San Miguel wird die Bande sehr schnell zu Helden, indem sie den
Großgrundbesitzer Don Felipe (Andrea Checci)im Namen der Revolution
hinrichten.
Ausserdem erbeuten sie endlich ein Maschinengewehr, dass gute Dienste im bevorstehenden Kampf mit der Armee leisten soll.
Die restliche Bande ist aber bald dem Dorf überdrüssig und sie macht
sich mit ihrem Anteil Waffen auf wie vereinbart diese zu verkaufen. El
Chuncho und sein wahnsinniger Bruder bleiben im Ort, doch als der
Bandidtenchef bemerkt, dass sein neu erbeuetetes Maschinengewehr
ebenfalls verschwunden ist. Er reitet den Abtrünningen nach und findet
diese auch. Bald muss El Chuncho entdecken, dass sein amerikanischer
Freund immer zwiespältiger agiert...
Damiano Damiani, ansonsten eher Garant für brisante italienische Stoffe mit Mafia-Thematik wie "Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert" oder "Tag der Eule" hatte lediglich zwei Ausflüge in das Westernfach.
1966 mit dem Revolutionswestern "Töte Amigo" und einige Jahre später entstand der eher ausgelassene "Mein Name ist Nobody".
"Töte Amigo" ist ein sehr temporeicher 2 Stunden Film, der keine Sekunde langweilig wird und der durch seine grimmige Geschichte zu begeistern weiß: Seine politische Geschichte handelt von Rebellen, Revolutionären, Söldnern, von Idealisten, von Opportunisten, vom skrupellosen Doppelspiel und von ambivalenten menschlichen Gefühlen.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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