Mittwoch, 13. Juli 2022

Chatos Land (Chato´s Land)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Michael Winner

Rambo...goes Wild West...

Die politischen Implikationen des Michael Winner Westerns "Chatos Land" waren zu der Zeit seines Erscheinens im Jahr 1971 leicht zu deuten. Die Geschichte ist eine Parabel über die amerikanischen Verbrechen in einem fremden Land. Amerika führte zu dieser Zeit den Krieg in Vietnam. Damit steht "Chatos Land" in naher Verwandtschaft zu dem berüchtigten "Soldier Blue", nur ist "Chatos Land" ein eher stiller und subtiler Film und präsentiert die Greueltaten nicht mit dem Holzhammer.
Mit dem britischen Regisseur war der damalige Superstar Charles Bronson auch immer sehr überzeugend, beide drehten auch gemeinsam die Filme "Kalter Hauch", "Ein Mann geht über Leichen" und "Ein Mann sieht rot".
In "Chatos Land" hat Charles Bronson als Apachen-Halbblut Chato nur ganz wenig Text. In einem Saloon in irgendeinem kleinen Westernkaff bestellt er sich etwas zu trinken, doch er wird von dem leicht aufbrausenden Sheriff sofort darauf hingewiesen, dass Indianer im Saloon nichts zu trinken bekommen und er sich sofort aus dem Staub machen soll, ansonsten wird er sofort erschossen. Chatos greift aus Notwehr zur Waffe, tötet den Gesetzeshüter und kann fliehen.
Der Saloon Eigentümer Quincey Whitmore (Jack Palance) ist ein Bürgerkriegsveteran und erfahrener Indianerkämpfer, der sofort eine 11köpfige Bürgerwehr zusammenstellt, um den Mörder des Sheriffs zu fassen und natürlich zu hängen.
Es sind sehr viele unterschiedliche Männer unter diesen Verfolgern. Die Brüder Jubal (Simon Oakland), Elias (Ralph Waite) und Earle Hooker (Richard Jordan). der ältere Joshua Everette (James Whitmore), Nye Buell (Richard Basehart), Martin Hall (Victor French), Harvey Lansing (William Watson), der besonnene Gavin Malechie (Roddy McMillan), dessen Freund Brady Logan (Paul Young) und ein mexikanischer Scout (Raul Castro). Nicht alle Bürger dieser Gegend finden die Indianerhatz gut, so werden sie von der Farm von Ezra Meade (Peter Dynely) und dessen Sohn (Clive Endersby) verjagt. Der Indianer ist aber im Vorteil, weil er diese karge Fels-, Wüsten- und Steppengegend bestens kennt und mit den Verfolgern bald Katz und Maus spielt. Bald wird Quincy klar, dass Chato gar nicht vor hat weiter zu fliehen, er muss hier in diesem öden Land sein Zuhause haben. Die Männer entdecken Chatos junge hübsche Frau (Sonia Ragan) und sie wird auch von einigen der Männer vergewaltigt. Es gibt zwar kritische Stimmen wegen diesem Verbrechen, aber sie werden zu leise geäussert, als das man die Vergewaltigung hätte verhindern können. Dann wird die Frau nackt als Köder in der Sonnenglut für alle sichtbar gefesselt. So will man Chato anlocken. Doch Chato kann seine Frau befreien, weil Chatos Bruder die Männer erfolgreich ablenkte. Der wird schwer verletzt und lebendig verbrannt. Inzwischen exististiert nur noch der Rachegedanke auf beiden Seiten...

Die Idylle des Indianers wird durch die weißen Männer völlig zerstört und dies treibt den schweigsamen Antihelden an grausame Rache zu nehmen. "Chatos Land" ist ein "Rambo" im Wilden Westen und ist sehr an der Dynamik dieser zusammengewürfelten Truppe interessiert. Er ist auch insgesamt eher unkonventionell inszeniert, so bleiben beim Rachefeldzug am Ende für den Final Cut die zwei Männer übrig, die die Vergewaltigung grausam fanden und sie verhindern wollten. Doch Chato kennt auch keine Gnade mit Mitläufern.

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten

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