Donnerstag, 14. Juli 2022

Viva Maria


Regie: Louis Malle

Es lebe die Revolution...

Viva la Revolution - Louis Malles Persiflage "Viva Maria" mit den beiden weiblichen Superstars Brigitte Bardot und Jeanne Moreau entstand 1965 und lockte ca. 3,5 Millionen Franzosen in die Kinos. Die temperamentvolle Abenteuerkomödie ist vollgefüllt mit Aberwitz, Heiter- und Leichtigkeit und gerade dadurch in der Machart sicherlich auch mit dem fast zeitgleich entstandenen Godard Film "Pierrot le Fou" verwandt.
Die Kombination von zwei starken Frauen, die sich in einer gewalttätigen Männerwelt behauten müssen, war so erfolgreich, dass danach einige ähnliche Filme wie "Petroleum Miezen" entstanden - auch wieder mit der Bardot, aber diesmal mit Claudia Cardinale als best Buddy.
Die Geschichte beginnt in Irland. Maria (Brigitte Bardot) war schon als kleines Mädchen Helferin ihres Vaters. Der irisch-republikanische Anarchist war ein Terrorist für die englischen Besatzer und er war ein begeisterter Bombenleger und Attentäter. Doch er muss mit seinem Töchterchen fliehen und landet schließlich in einem zentralamerikanischen Land, in dem er weiter sein Unwesen treibt. Als erwachsene Frau ist Maria nicht nur Zeugin der Terrorakte, sie hilft aktiv ihrem Vater. Eines Tages misslingt ein geplantes Attentat, der Vater wird vom Militär ermordet und Maria muss fliehen. Sie sucht Unterschlupf bei Zirkusleuten, die gerade im nächst größeren Ort ein Gastspiel geben. Dabei wird sie Zeuge wie die Partnerin der Sängerin Maria (Jeanne Moreau) aus Liebeskummer Selbstmord begeht. Nun fehlt den Zirkusleuten eine Sängerin und diese Lücke wird natürlich von Maria gefüllt. So reisen sie weiter als "Maria und Maria" und sie erfinden bei einem der nächsten Auftritte den Striptease, den vor allem das männliche Publikum begeistert feiert. Bald treffen sie auf den Freiheitskämpfer Flores (George Hamilton), der das gesamte fahrende Volk, vor allem aber auch die beiden Marias, davon überzeugen kann, dass sie sich dem Kampf gegen El Dictator (Jose Angel Espinoza) anschließen. Somit heißt das Losungswort: Revolution...

Dabei spielen nicht nur Diktatoren und Revolutionäre, die den Sozialismus wollen, eine gewichtige Rolle. Auch die katholische Kirche mischt sich ins Gemezel mit ein. Wobei deren Folterwerkzeuge aus der Inquisition nicht mehr ganz so gut funktionieren wie früher. Darüberhinaus zeigt der Zirkus mit seinen Akrobaten, wie man erfolgreich im Kampf siegen kann. Der Film bekam damals zahlreiche Auszeichnungen und ist prächtig fotografiert. Kein Wunder, denn der Kameramann des Films war Henri Decae, einer der größten französischen Kameramänner (3 Uhr Nachts, Fahrstuhl zum Schafott, Die Unbefriedigten, Der eiskalte Engel, Clan der Sizilianer, Der Profi).

Bewertung: 7 von 10 Punkten. 
 

 

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