Mittwoch, 13. Juli 2022

Winnetou 3


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Harald Reinl 

Winnetous letzte Mission...

Ich glaube man kann die "Winnetou" Filme am besten genießen, wenn man sie mit Kinderaugen ansieht - sofern man sie sich in all den Jahren noch erhalten hat. Nein, das ist wahrlich nicht die schlechteste Sehgewohnheit sich einen Film anzusehen.  In den 60er Jahren waren diese Karl May Verfilmungen des Produzenten Horst Wendlandt die absoluten Kinohits und mit Ihnen wurden die Hauptdarsteller zu den gefragtesten Stars. Pierre Brice - er erhielt in diesen Jahren zwölfmal den begehrten Bravo Otto als bester Schauspieler (also ein Preis, den junge Menschen vergeben) und fünfmal den Bambi. Auch Lex Barker als Old Shatterhand war enorm beliebt, was sich in zwei Bambis und einem Bronzenen Otto widerspiegelte. Winnetous Filmschwester aus "Winnetou 1" machte die Französin Marie Versini populär, auch sie gewann sechsmal einen Bravo Otto. Die meisten Winnetou Filme bekamen natürlich auch eine Goldene Leinwand für besonders viele Kinobesucher während eines bestimmten Zeitraums.
Im Jahr 2001 drehte Regisseur Michael Herbig eine humorige Hommage an diese Filme, sein "Schuh des Manitu" wurde zum größten deutschen Kinohit der letzten 60 Jahre und zog 11,7 Millionen Zuschauer in die Kinos. Damit war bewiesen, dass diese deutschen Western liebevoll im deutschen Kollektiv abgespeichert sind. "Winnetou 1" kam auf 10 Millionen Zuschauer (Platz 5 in der Liste der erfolgreichsten deutschen Filme), "Der Schatz im Silbersee" mit fast gleicher Zuschauerzahl auf Platz 7 und "Old Shatterhand" wollten 8,5 Millionen Deutsche im Kino sehen. Es folgen "Winnetou 2" mit fast 7 Millionen. Weil der großartige Indianerhäuptling in "Winnetou 3" den Tod findet, fällt dieser Teil der Winnetou Trilogie etwas zurück, aber immerhin - ähnlich wie "Unter Geier" weit über 4 Millionen gezahlte Eintrittskarten.
Winnetou ist hilfreich, edel und gut und er setzt sich mit seinem Leben für den Frieden ein. Nie wurde ein Indianer wertvoller präsentiert als im Teutonenwestern. Das ist der große Unterschied zum US-Western. In Teil 1 verliert er seinen Vater und seine Schwester durch die Waffen des weißen Mannes, im zweiten Teil muss er auf die Liebe zu Ribanna verzichten, weil deren Ehe mit einem anderen Mann den Frieden sichern könnte und im dritten Teil - Winnetou ahnt natürlich seinen baldigen Tod - stellt er sich schützend vor seinen besten Freund Old Shatterhand (Lex Barker), der durch eine Kugel des Banditen Rollins (Rik Battaglia) sterben sollte. Nun ist der große Häuptling der Apachen getrofffen - er kann sich nur noch von seinem besten Freund und von seinem treuen Rappen Iltschi verabschieden.

Die Leute bei der Rialto Film sollen alle geweint haben, so traurig ist dieser Schluß. Es ging danach zwar noch mit einigen anderen Winnetou Filmen weiter, aber "Winnetou 3" markiert eigentlich schon den Schluß dieser goldenen Ära für den deutschen Western. Ralf Wolter spielt Sam Hawkins "das ich mich nicht irre", Carl Lange ist als guter Gouverneur zu sehen und Dusan Antonijevic als alkoholsüchtiger Jicarilla Häuptling Weißer Büffel,dessen Sohn (Slobodan Dimitrijevic) von den Banditen gemeuchelt wurde, damit man diesen feigen Mord Winnetou in die Schuhe schieben kann. Regisseur war natürlich Harald Reinl, der sehr sorgfältig inszenierte und sowohl Musik (Martin Böttcher) und Kamera (Ernst w. Kalinke) tragen sehr viel zum Gelingen des besonderen Winnetou Spirits bei. Man könnte mal über eine Restaurierung dieser Filme nachdenken.

Bewertung. 7 von 10 Punkten. 

 

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