Dienstag, 10. Januar 2023

In einem Sattel mit dem Tod (Hannie Caulder)


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Burt Kennedy

Sexbombe im Wilden Westen...

Burt Kennedy machte sich im Filmbusiness zuerst einen Namen als Drehbuchschreiber. Vor allem seine Skripts für die Western, die Budd Boetticher mit Randolph Scott (Der Siebente ist dran, Im Kopf und Kragen, Auf eigene Faust und Comanche Station) drehte, wurden hochgelobt. Auch die Drehbühcer zu den beiden Gordon Douglas Western "Man nannte ihn Kelly" und "Im Höllentempo nach Fort Dobbs" wurden von ihm geschrieben.
Anfang der 60er Jahre begann er auch Regie zu führen. Seine wichtigsten Regiearbeiten sind "Die rote Schwadron", "Die Gewaltigen", "Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe" und "Die letzten vom Red River".
Einige seiner Western, so die 1971 entstandenen "Die Höllenhunde" und "In einem Sattel mit dem Tod" wurden in Europa gedreht.
"In einem Sattel mit dem Tod" heißt im Original "Hannie Caulder" und ist ein Film, der lange Zeit vergessen war und an dem auch merklich der Zahn der Zeit nagt, denn letztendlich funktionierte diese britische Produktion von Burt Kennedy bei seiner Entstehung wohl vor allem durch seinen Star Raquel Welch als weibliche Titelheldin und Sexsymbol "Hannie Caulder"
Weibliche Hauptfiguren, die den Männerpart ersetzen sind im Western natürlich bis heute selten....vor allem waren diese Varianten auch nie ganz geglückt, wenn man man mal von der genialen Ausnahme "Johnny Guitar" mit den zwei furiosen und glaubwürdigen Feindinnen Joan Crawford und Mercedes McCambrigde absieht.

Bei "Hannie Coulder" fehlen vielleicht die ganz zündenden Szenen. Auch auf eine tiefe Figurenzeichnung verzichtet Kennedy total, auch die Dramaturgie bietet trotz der kurzen Laufzeit von 82 Minuten eigentlich nie die erhoffte Spannung und Raquel Welch mit Poncho hat zwar erotisches Potenital. Dies ist aber auf Dauer zu wenig, um aus dem Film, der den Italowestern Style kopiert, einen ganz wichtigen Genrevertreter zu machen. Die Kombination zwischen Exploitation- und Dramaelementen wirkt hier stellenweise etwas albern.
Dabei wären die Voraussetzungen gut gewesen: Mit der Ermordung des Mannes und der Vergewaltigung der drei Clemnes Brüder (Ernest Borgnine, Jack Elam und Strother Martin) ist die grosse Rachestory angelegt und die drei Schurken agieren schräg und unkonventionell, es ist eine wirklich verrückte Geschwister-Dreierkombination. Somit braucht Hannie einen Lehrer und den findet Hannie, die auf Rache aus ist bei dem Kopgeldjäger Thomas Luther Price (Robert Culp - ebenso gegen die gängige Erwartung besetzt), der ihr das Schiessen beibringt. Er besorgt ihr auch eine optimale Knarre, die sein Freund Bailey (Christopher Lee), der am Meer in Mexiko lebt, extra für die Lady macht.
Beim Showdown kommt zwar wieder etwas Stimmung auf, aber irgendwie hat mich das Szenario, trotz souveräner Schauspielerleistung, leider zu keiner Zeit gepackt.
In kleineren Szenen sind Diane Dors und Stephen Boyd zu sehen. 


Bewertung: 6 von 10 Punkten.

 

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