Regie: Sergio Leone
Kopfgeldjäger...
"Für ein paar Dollar mehr" ist der zweite Part von
Leones berühmter Dollartrilogie und einer meiner erklärten
Lieblingswestern. Er entstand 1965, legendär nicht nur der geniale
Soundtrack von Ennio Morricone - es treffen auch einige der großen Italo
Western Helden aufeinander: Neben dem stoischen Clint Eastwood, der mit
wenig Worten auskommt, gibts ein Wiedersehen mit Lee van Cleef, der
hier als Rächer eine seiner besten Rollen abliefert. Dazu gesellt sich
Gian Maria Volonte als geistig instabiler Gangsterboss und als
Schmankerl gibts einen Klaus Kinski, der mit dem üblichen Wahnsinn
agiert. El Indio (Gian Maria Volonte), der meistgesuchte Verbrecher im
westlichen Territorium wird von seiner Bande aus dem Gefängnis befeit.
Die Regierung setzt und ein Kopfgeld von satten 10.000 Dollar aus, egal
ob tot oder lebendig. Das lockt natürlich die besten Kopfgeldjäger an.
Und zwei der gefährlichsten haben sich bereits kennengelernt. Der
schweigsame, dubiose Monko (Clint Eastwood) und der ehemalige
Elitesoldat Colonel Douglas Mortimer (Lee van Cleef) kommen sich bei der
Jagd auf den Gangster Cavanagh in die Quere. Nun gilt es aber bei der
Ergreifung von El Indio gemeinsame Sache zu machen. Der Plan sieht vor,
dass Monko sich bei der Bande einschmüggeln soll. Obwohl der coole Monco
auch den Banditen als dubios erscheint, wird er durch das Wohlwollen
von Indio aufgenommen und soll beim nächsten großen Coup bereits
mitmachen. Die Bande hat den Plan die einbruchsichere Bank von El Paso
auszurauben, Indio inszeniert zur gleichen Zeit einen fingierten
Überfall in Santa Cruz, den Monco und drei weitere Bandenmitglieder
ausführen müssen. So entkommt Indio mit dem Banktresor, aber der
gemeinsame Plan der beiden Kopfgeldjäger geht in die nächste Runde. Es
kommt zum großen Showdown in Mexico...
Dabei stellt sich der kalte und berechnende Partner am Ende als Rächer für eine familiäre Katastrophe heraus, er ist diesmal nicht auf das Kopfgeld aus. "Für eine paar Dollar mehr" ist ein Westernepos mit einer perfekten Atmosphäre. Alles stimmt bei diesem Film, die Charaktere sind großartig gewählt, jede Einstellung vermittelt die ultimative Westernatmosphäre und die ganzen 127 Minuten ist man mittendrin im Geschehen. Großartig die famose Kameraarbeit von Massimo Dallamano, der auf die berühmten Close up Aufnahmen der Figuren setzt, die zum Markenzeichen des Italo Westerns wurden. Der Mann hat einige Jahre später auch selbst Regie geführt, bspw. in "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" - ein Edgar Wallace Film sowie in dem Giallo "Der Tod trägt schwarzes Leder".
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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