Sonntag, 8. Januar 2023

Django - die Nacht der langen Messer (Ciakmull)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: E. B. Clucher (Enzo Barboni)

Der totgeglaubte Sohn kehrt heim...

Der italienische Regisseur Enzo Barboni legte sich irgendwann das Pseudonym "E. B. Clucher" zu und wurde vor allem durch seine vielen Erfolgsfilme mit den Buddys Terence Hill und Bud Spencer bekannt. Seine Filme "Vier Fäuste für ein Halleluja", "Die rechte und die linke Hand des Teufels", "Verflucht, verdammt und Halleluja" oder "Zwei außer Rand und Band" gehören zu den ganz großen Kinohits in den 70er Jahren. Vor seiner Regiekarriere war Barboni ein gefragter Kameramann (Django, Romulus und Remus, Der letzte Zug nach Durango oder Die Grausamen). Sein Regiedebüt ist weniger ausgelassen und lustig wie seine Western mit Hill und Spencer. Der 1970 gedrehte "Django - die Nacht der langen Messer" heißt im Original "Ciakmull" und ist eher ein düsterer Vertreter des Spaghettiwestern-Genres. Lediglich die flotte Begleitmusik von Riz Ortolani untergräbt diese dunkle Seite der Geschichte immer wieder. Darüberhinaus hatten auch die deutschen Synchronsprecher Spass daran manche Dialoge mit "Schnodderdeutsch" in Sachen Coolness merklich aufzupeppen. Viele TV-Serien dieser Dekade wie "Rauchende Colts", "Department S" oder "Die 2", "Tennisschläger und Kanonen", "Ihr Auftritt Al Mundy" wurden alle mit flapsigen Dialogen übersät - in vielen Fällen war Rainer Brandt der Verursacher dieses Modetrends.
Hier in "Ciakmull" bekam vor allem die Figur des Silver (gespielt von Peter Martell) ein paar solcher Dialoge. Die Ausgangslage der Geschiche ist, dass ein Banküberfall stattfindet. Um diesen zu vertuschen, legen die Banditen im Gefängnis und in der Irrenanstalt, die beide neben der Bank liegen, ein Feuer. Es breitet sich schnell aus und die darin befindlichen Insassen bzw. Gefangenen schreien um Hilfe. Doch die Wachleute sind unerbittlich - bei einer Flucht aus dem Gebäude haben sie den Schießbefehl. So drohen die Menschen jämmerlich zu verbrennen. Vier von Ihnen gelingt die Flucht. Es ist der junge Django (Leonard Mann), der gar nicht weiß wer er ist - denn er hat schon vor langer Zeit sein Gedächtnis verloren. Auch dem dunkelhäutigen Muskelmann Woody (Woody Strode) gelingt die Flucht ins Freie. Ebenso den beiden Gefangenen Hondo (Luigi Montefiori) und Silver (Peter Martell). Einer der flüchtenden Bankräuber wird vom Pferd geschossen und bleibt schwer verletzt neben Django liegen, der gerade davonlaufen will. Der Verletzte nennt den Namen "Django" und versucht seinen letzten Schuß auf Django abzufeuern. Der nun so Genannte versucht mit seinen Begleitern, das Rätsel seiner Vergangenheit zu lösen, das zu seinem Gedächtnisverlust und Einlieferung in das Irrenhaus führte. In dem Ort Oxeca könnte das Geheimnis gelöst werden. Denn dort tobt ein Kampf zwischen dem reichen Rancher John Caldwell Helmuth Schneider), der sich mit seinem Sohn Alan (Alain Corot) gegen den Hass von Konkurrent Tom Rooker (Lucio Rosato) wehren muss. John Caldwell trauert seinem jüngeren Sohn nach, der mutmaßlich vor 3 Jahren bei einem Brand sein Leben verlor....

In der Rolle der Sheila ist Evelyn Stewart zu sehen.
Der Film gefällt durch die sehr gute Inszenierung, die auch ein bisschen Atmosphäre aufbaut und die Handlung ist in sich schlüssig. Ein bisschen wird der Fan durch die beiden Kontrahenten in der kleinen Westernstadt an "Für eine Handvoll Dollar" erinnert - und auch der Fremde kommt in diesen Ort. Allerdings nicht alleine, sondern im Quartett. Am Ende kommt es nicht nur zum Duell wer der Herrscher der Stadt ist, sondern es geht auch um Eifersucht, die nun den Showdown beherrscht. Im Original heißt die Hauptfgur nicht Django, sondern Ciakmull.

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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