Regie: E. B. Clucher (Enzo Barboni)
Der totgeglaubte Sohn kehrt heim...
Der
italienische Regisseur Enzo Barboni legte sich irgendwann das Pseudonym
"E. B. Clucher" zu und wurde vor allem durch seine vielen Erfolgsfilme
mit den Buddys Terence Hill und Bud Spencer bekannt. Seine Filme "Vier
Fäuste für ein Halleluja", "Die rechte und die linke Hand des Teufels",
"Verflucht, verdammt und Halleluja" oder "Zwei außer Rand und Band"
gehören zu den ganz großen Kinohits in den 70er Jahren. Vor seiner
Regiekarriere war Barboni ein gefragter Kameramann (Django, Romulus und
Remus, Der letzte Zug nach Durango oder Die Grausamen). Sein Regiedebüt
ist weniger ausgelassen und lustig wie seine Western mit Hill und
Spencer. Der 1970 gedrehte "Django - die Nacht der langen Messer" heißt
im Original "Ciakmull" und ist eher ein düsterer Vertreter des
Spaghettiwestern-Genres. Lediglich die flotte Begleitmusik von Riz
Ortolani untergräbt diese dunkle Seite der Geschichte immer wieder.
Darüberhinaus hatten auch die deutschen Synchronsprecher Spass daran
manche Dialoge mit "Schnodderdeutsch" in Sachen Coolness merklich
aufzupeppen. Viele TV-Serien dieser Dekade wie "Rauchende Colts",
"Department S" oder "Die 2", "Tennisschläger und Kanonen", "Ihr Auftritt
Al Mundy" wurden alle mit flapsigen Dialogen übersät - in vielen Fällen
war Rainer Brandt der Verursacher dieses Modetrends.
Hier
in "Ciakmull" bekam vor allem die Figur des Silver (gespielt von Peter
Martell) ein paar solcher Dialoge. Die Ausgangslage der Geschiche ist,
dass ein Banküberfall stattfindet. Um diesen zu vertuschen, legen die
Banditen im Gefängnis und in der Irrenanstalt, die beide neben der Bank
liegen, ein Feuer. Es breitet sich schnell aus und die darin
befindlichen Insassen bzw. Gefangenen schreien um Hilfe. Doch die
Wachleute sind unerbittlich - bei einer Flucht aus dem Gebäude haben sie
den Schießbefehl. So drohen die Menschen jämmerlich zu verbrennen. Vier
von Ihnen gelingt die Flucht. Es ist der junge Django (Leonard Mann),
der gar nicht weiß wer er ist - denn er hat schon vor langer Zeit sein
Gedächtnis verloren. Auch dem dunkelhäutigen Muskelmann Woody (Woody
Strode) gelingt die Flucht ins Freie. Ebenso den beiden Gefangenen Hondo
(Luigi Montefiori) und Silver (Peter Martell). Einer der flüchtenden
Bankräuber wird vom Pferd geschossen und bleibt schwer verletzt neben
Django liegen, der gerade davonlaufen will. Der Verletzte nennt den
Namen "Django" und versucht seinen letzten Schuß auf Django abzufeuern.
Der nun so Genannte versucht mit seinen Begleitern, das Rätsel seiner
Vergangenheit zu lösen, das zu seinem Gedächtnisverlust und Einlieferung
in das Irrenhaus führte. In dem Ort Oxeca könnte das Geheimnis gelöst
werden. Denn dort tobt ein Kampf zwischen dem reichen Rancher John
Caldwell Helmuth Schneider), der sich mit seinem Sohn Alan (Alain Corot)
gegen den Hass von Konkurrent Tom Rooker (Lucio Rosato) wehren muss.
John Caldwell trauert seinem jüngeren Sohn nach, der mutmaßlich vor 3
Jahren bei einem Brand sein Leben verlor....
In der Rolle der Sheila ist Evelyn Stewart zu sehen.
Der
Film gefällt durch die sehr gute Inszenierung, die auch ein bisschen
Atmosphäre aufbaut und die Handlung ist in sich schlüssig. Ein bisschen
wird der Fan durch die beiden Kontrahenten in der kleinen Westernstadt
an "Für eine Handvoll Dollar" erinnert - und auch der Fremde kommt in
diesen Ort. Allerdings nicht alleine, sondern im Quartett. Am Ende kommt
es nicht nur zum Duell wer der Herrscher der Stadt ist, sondern es geht
auch um Eifersucht, die nun den Showdown beherrscht. Im Original heißt
die Hauptfgur nicht Django, sondern Ciakmull. In der Rolle der Sheila ist Evelyn Stewart zu sehen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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