Freitag, 22. Juli 2022

Ringo mit den goldenen Pistolen (Johnny Oro)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Sergio Corbucci

Der goldgierige Bounty Killer...

Nach Sergio Leone ist Sergio Corbucci sicherlich der einflussreichste Regisseur im Genre des Italo-Western. Corbucci gelang mit "Django" im Jahr 1966 ein Welterfolg. Auch "Leichen pflastern seinen Weg", "Mercenario", "Zwei Companeros" oder "Töte Amigo" zählen zu den wichtigsten Arbeiten des europäischen Wildwestfilms. In seinen ersten Western erkannte man noch eine starke Beeinflussung durch die amerikanischen Vorbilder wie beispielsweise in "Minesota Clay" oder "Ringo mit den goldenen Pistolen", der im Original "Johnny Oro" heißt. Stellenweise wird man durch die Handlung an "Rio Bravo" erinnert - viele Szenen spielen im Büro des örtlichen Sheriffs und somit auch im Gefängnis. Dort befindet sich der alte Matt (Pippo Starnazza) als Dauergast. Dem Alten gefällt es mittlerweile so gut, dass er sich jedes Mal ein neues Kleindelikt einfallen lässt, nur damit er wieder in seine Zelle kommt. Sherillf Bill Norton (Ettore Manni) erfüllt seinen Job als Gesetzeshüter mit eiserner Hand. Selbst die kleinsten Vergehen werden bestraft. Besonders allergisch reagiert der Sheriff auf Durchreisende, die vergessen bei ihm die Waffen abzugeben. Eine Nichteinhaltung führt zu 7 Tage Haft. Er hat allerdings eine gute Stellung in Boston bekommen und so sind seine Tage in der Kleinstadt Coldstone gezählt. Seine Frau Jane (Giulia Rubini) packt schon,  der kleine Sohn Stan (Loris Loddi) würde jedoch sehr gerne im Wilden Westen bleiben. Eines Tages kommt Ringo (Mark Damon) in die Stadt - ein Mann, der sich nur für Gold begeistern kann und sich dieses durch seinen Job als Kopfgeldjäger verdient. Vor kurzem erst hat er drei der berüchtigten Perez Brüder während einer Hochzeitszeremonie erschossen und hat sich in Gold auszahlen lassen. Doch der jüngste der Perez Brüder (Franco de Rosa) sinnt auf Rache und schließt einen Pakt mit den Indianern und deren aggressivem Häuptling Sebastian (Giovanni Cianfriglia). Sie wollen Ringo töten. Nur sitzt dieser zur Zeit wegen unerlaubtem Gebrauch von Sprengstoff für 7 Tage im örtlichen Gefängnis. Perez und seine verbündeten Indianer fordern die Herausgabe des Kopfgeldjägers, ansonsten machen sie die ganze Stadt platt. Doch der Sheriff bleibt stur. Es kommt zum Äussersten..


Dieser Drehbucheinfall wirkt reichlich unlogisch, denn in der Dynamik, die der Sheriff damit heraufbeschwört ist reichlich absurd. Da er seinen Gefangenen partout für dieses kleine Delikt im Kittchen schmoren lässt, kommt es zur Massenflucht der Stadtbewohner - nicht zu vergessen mit zahlreichen Collateralschäden. Ab hier kippt die Qualität des Films etwas, obwohl auch dieses Frühwerk bereits die Könnerschaft des Regisseurs aufzeigt. Eine weitere Schwachstelle ist Mark Damon, der Darsteller des Ringo. Er spielt seinen Part viel zu übertrieben cool.


Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

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