Regie: Tonino Valerii
Der Revolverheld und sein Lehrling...
Tonino Valerii hat sein Handwerk beim großen Sergio Leone gelernt. Er war
assistierender Regisseur bei den Klassikern "Für eine Handvoll Dollar"
und "Für ein paar Dollar mehr". Von seinen eigenen Filmen ist "Man
nannte ihn Nobody" sicherlich der erfolgreichste und populärste, seine
beste Arbeit ist aber m.E. der einzige Italo Western, bei dem mit
Giuliano Gemma und Lee van Cleef zwei Ikonen des Genres gemeinsam vor
der Kamera stehen. "Der Tod ritt dienstags" heisst die
italienisch-deutsche Coproduktion aus dem Jahr 1967. Das Thema des Films
ist recht einfach gehalten, es geht um ein äusserst umstrittenes Idol
und um seinen gelehrigen, aber im Laufe des Films auch lern- und
kritikfähigen Schüler.
Dieser junge Mann heisst Scott (Giuliano Gemma) und ist der Aussenseiter
in seiner Stadt. Die Bürger von Cliton verhöhnen und erniedrigen den
jungen Mann, denn seine verstorbene Mutter war eine Prostituierte, den
Vater hat er nie gekannt. So tristet er ein Leben in Armut und macht mit
einer Kehrmaschine die Stadt sauber, denn er beseitigt den Müll seiner
Mitbürger, die ihn - auch als menschichen Müll und Bastard- verachten.
Was die Leute aber nicht wissen: Der junge Mann hat ganz gut schießen
gelernt. Gelernt hat er diese Schießkünste vom alten Murph Allen (Wof
Rilla), der mal ein ausgezeichneter Schütze und sogar Sheriff war. Eines
Tages verändert sich die Welt des jungen Scott, denn ein Gunman kommt
in die Stadt. Sehr schnell bewundert Scott diesen gerissenen
Revolverhelden Frank Talby (Lee van Cleef), der im Saloon von einem
Bürger herausgefordert wird. Das Resultat ist ein Bürger weniger in
Clifford und ein Talby, der laut Richter Cutcher (Lukas Ammann) in
Notwehr gehandelt hat. Er wird freigesprochen und reitet weiter. Doch
der involvierte Scott soll nun den Ärger der Bürger zu spüren bekommen.
Er verlässt die Stadt und reitet seinem Idol hinterher. Dieser
entschliesst sich nach eigenen unfairen Lektionen den jungen Mann als
Weggefährten und Schüler mitzunehmen. Durch Talbys Pläne führt der Weg
aber wieder zurück nach Clifford, dort tritt der Revolverheld zu einem
blutigen Rachefeldzug an. Mit von der Partie sein gelehriger Schüler,
der auch gewillt ist seine Kränkungen heimzuzahlen...
Erst sehr spät bemerkt der junge gute Kerl, dass er da einem falschen
Vorbild nachgeeifert hat. Die Dramaturgie steuert zielsicher auf das
unausweichliche Duell der Revolverhelden zu. "Der Tod ritt dienstags"
ist ein äusserst spannender und dicht inszenierter ItaloWestern mit zwei
guten Hauptdarstellern, die dem Film den Stempel aufdrücken. Der
Nachwuchsheld wird mit einfachen Mitteln psychologisch manipuliert, aber
auch eine Läuterung findet statt, die allerdings auch Opfer fordert.
Für Westernfans ein Muß. Ein sehr guter Vertreter des Genres.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen