Freitag, 22. Juli 2022

Der Tod ritt Dienstags (I giorni dell'ira)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Tonino Valerii

Der Revolverheld und sein Lehrling...

Tonino Valerii hat sein Handwerk beim großen Sergio Leone gelernt. Er war assistierender Regisseur bei den Klassikern "Für eine Handvoll Dollar" und "Für ein paar Dollar mehr". Von seinen eigenen Filmen ist "Man nannte ihn Nobody" sicherlich der erfolgreichste und populärste, seine beste Arbeit ist aber m.E. der einzige Italo Western, bei dem mit Giuliano Gemma und Lee van Cleef zwei Ikonen des Genres gemeinsam vor der Kamera stehen. "Der Tod ritt dienstags" heisst die italienisch-deutsche Coproduktion aus dem Jahr 1967. Das Thema des Films ist recht einfach gehalten, es geht um ein äusserst umstrittenes Idol und um seinen gelehrigen, aber im Laufe des Films auch lern- und kritikfähigen Schüler.
Dieser junge Mann heisst Scott (Giuliano Gemma) und ist der Aussenseiter in seiner Stadt. Die Bürger von Cliton verhöhnen und erniedrigen den jungen Mann, denn seine verstorbene Mutter war eine Prostituierte, den Vater hat er nie gekannt. So tristet er ein Leben in Armut und macht mit einer Kehrmaschine die Stadt sauber, denn er beseitigt den Müll seiner Mitbürger, die ihn - auch als menschichen Müll und Bastard-  verachten.  Was die Leute aber nicht wissen: Der junge Mann hat ganz gut schießen gelernt. Gelernt hat er diese Schießkünste vom alten Murph Allen (Wof Rilla), der mal ein ausgezeichneter Schütze und sogar Sheriff war. Eines Tages verändert sich die Welt des jungen Scott, denn ein Gunman kommt in die Stadt. Sehr schnell bewundert Scott diesen gerissenen Revolverhelden Frank Talby (Lee van Cleef),  der im Saloon von einem Bürger herausgefordert wird. Das Resultat ist ein Bürger weniger in Clifford und ein Talby, der laut Richter Cutcher (Lukas Ammann) in Notwehr gehandelt hat. Er wird freigesprochen und reitet weiter. Doch der involvierte Scott soll nun den Ärger der Bürger zu spüren bekommen. Er verlässt die Stadt und reitet seinem Idol hinterher. Dieser entschliesst sich nach eigenen unfairen Lektionen den jungen Mann als Weggefährten und Schüler mitzunehmen. Durch Talbys Pläne führt der Weg aber wieder zurück nach Clifford, dort tritt der Revolverheld zu einem blutigen Rachefeldzug an. Mit von der Partie sein gelehriger Schüler, der auch gewillt ist seine Kränkungen heimzuzahlen...

Erst sehr spät bemerkt der junge gute Kerl, dass er da einem falschen Vorbild nachgeeifert hat. Die Dramaturgie steuert zielsicher auf das unausweichliche Duell der Revolverhelden zu. "Der Tod ritt dienstags" ist ein äusserst spannender und dicht inszenierter ItaloWestern mit zwei guten Hauptdarstellern, die dem Film den Stempel aufdrücken. Der Nachwuchsheld wird mit einfachen Mitteln psychologisch manipuliert, aber auch eine Läuterung findet statt, die allerdings auch Opfer fordert. Für Westernfans ein Muß. Ein sehr guter Vertreter des Genres.
 
 Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen