Spaghetti, Banjo und Cartoon in Daugherty....
Eine ganze Menge Banditen und einige Zirkusakrobaten rauben
den Tresor aus der Bank des texanischen Kaffs Daugherty, gefüllt mit
100.000 Dollar. Die Soldaten, die das viele Geld bewachten, werden alle
getötet. Hinter dem Raub stecken aber keine Outlaws, sondern
vermeintlich brave und gesetzestreue Bürger wie der affektiierte
Großgrundbesitzer Stengel (Franco Ressel), der mit dem Zaster
Grundstücke in Daugherty aufkaufen möchte, die durch eine zukünftig
geplante Eisenbahn dramatisch an Wert gewinnen werden. Seine Kompanions
sind Saloonbesitzer Ferguson (Antonio Gradoli) und sogar der angesehene
Richter O´Hara (Gianni Rizzo). Die Banditen flüchten mit dem Geld, doch
diese Schurken haben die Rechnung ohne den Kopfgeldjäger Sabata (Lee
Van Cleef) gemacht, der gerade mal auf Durchreise war. Er legt die
Banditen allesamt um und bringt die Leichen inklusive geraubtem Tresor
wieder zurück. Bescheiden wie Sabata nun mal ist, will er lediglich die
angemessene Belohnung von 5.000 Dollar als Prämie zu kassieren. Im
Saloon trifft Sabata auf Banjo (William Berger), einem alten
Weggefährten, der gut Musik macht, aber ansonsten als stiller Beobachter
der folgenden Ereignisse auftritt. Sehr zum Leidwesen seiner Freundin
Jane (Linda Veras), die sich ein bisschen mehr Action von ihrem Macker
wünscht. Darüberhinaus bekommt der charismatische Sabata auch schnell
zwei Helfeshelfer, denen er mit seiner Coolness und Schießfertigkeit
mächtig imponieren konnte:
Der kauzige, dicke Säufer
Carrincha (Ignazio Spallo), der durch Sabata wieder auf die Beine kommt
und Alley Cat (Nick Jordan), ein stummer Indio mit akrobatischem
Geschick - der war auch zufälllig Zeuge des Raubes, da er einen Großteil
seiner Freizeit auf den Dächern der Häuser verbringt. Sabata macht den
Gangstern aber Angst und so versuchen sie das Auszahlen der Prämie zu
sparen, statdessen heuern sie einige Killer an, die Sabata beseitigen
sollen...
Damit ist die Handlung im Großen und Ganzen schon
erklärt und die gesamte Dynamik, die sich noch daraus entwickelt wurde
von Gianfranco Parolini (aka Frank Kramer) in diesem Italo Western
straff inszeniert, inklusive einiger dramatischer Showdowns. Der Film
verzichtet auf die genretypischen Brutalitäten und wird mühelos von Lee
van Cleef getragen, der mit seinem schwarz gekleideten Anzug, seinem Hut
und seiner Waffe die Szene beherrscht.
Obwohl "Sabata" nicht
zu den wahren Genregrößen zählt - da fehlt die Kälte und die
Grimmigkeit, die die besten Arbeiten auszeichnet - hat dieser Italo
Western sehr unterhaltsame Anteile. Man muss sich allerdings mit dem
übertriebenen, eigentlich schon cartoonistischen Stil anfreunden,
beinahe könnte man von einem Western Comic sprechen. Der Film hat zwar
dramatische Anteile, die sich vor allem im Schlagabtausch mit dem
Oberschurken und mit dem einstigen Weggefährten gipfeln, aber es
überwiegt für mich eigentlich der spaßige Anteil. Mit dem dicken
Carricha meint man stellenweise Bud Spencer wäre präsent und gleich käme
Terence um die Ecke, um die Slapstickparade zu eröffnen.
Die
Musik von Marcello Giombini passt super zum Film und schwirrt einem noch
lange nach dem Genuss des Streifens durch den Kopf. Die Action ist mit
überzogenen Schießereien und melodramatischen Parts immer am Rande des
Irrsinns angesiedelt . Der Bankraub zu Beginn des Films zeigt auch die
teilweise perfekte choreografische Leistung und bleibt in Erinnerung.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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