Regie: Sergio Corbucci
Der Schwede und der Baske...
Mit den billig produzierten Italo Western wollte man vor allem schnell gute Kasse machen und so wurden sie für ihren Kinoeinsatz teilweise manchmal auch durch die Synchronisation in ihrem Inhalt verfälscht. Aus einem ernsten Thema konnte man so eine Art Comedy machen und in den 70er Jahren lag der schnoddrige Sprachstil durchaus im Trend. Nicht nur im Kino, auch das deutsche Fernsehen bediente sich dieser Methode und machte so aus der britischen Krimiserie "The Persuaders" mit Tony Curtis und Roger Moore "Die Zwei" und landete einen echten Hit. Von diesem Schnodderdeutsch war auch Sergio Corbuccis "Zwei Companeros" aus dem Jahr 1970 betroffen. Erst 1977 bekam der Film eine neue Synchronisation, die sich weitestgehend an das Original hielt."Zwei Companeros" ist auch bekannt unter dem Titel "Laßt uns töten, Companeros" und ähnelt Corbuccis zwei Jahre zuvor entstandenem "Mercenario". Dort spielt Franco Nero den Polen, hier wird er "Der Schwede" genannt. Im Vorgänger spielte Tony Musante sein best Buddy, hier schlüpft Tomas Milian als "Der Baske" in eine ähnliche Rolle. Jack Palance spielt erneut den unbequemen Widersacher. Während der mexikanischen Revolution wird der Bauer El Vasco (Tomas Milian) beinahe widerwillig zum Freiheitskämpfer als der den brutalen Oberst der Armee erschießt. Dies macht ihn zum Helden seines Heimatdorfes San Bernardino und gefällt auch dem selbsternannten Rebellenführer Mongo (Jose Bodalo), der ihn spontan zu seinem Stellvertreter ernennt. Mongo ist aber alles andere als ein ehrlicher Kämpfer für ein freies und gerechtes Mexiko, sondern will nur seine eigenen Taschen füllen. Nun kommt "der Schwede" (Franco Nero) ins Spiel - ein Söldner, der in Mexiko dem General Waffen verkaufen will. Doch der Safe mit dem Geld ist verschlossen und die Kombination zum Öffnen kennt nur der in den USA inhaftierte Professor Xantos (Fernando Rey). Xantos ist der Anführer der studentischen Konterrevolution, zu der auch die hübsche Lola (Iris Berben) und ihre Brüder gehören. Der Schwede und der Baske können sich auf Anhieb nicht besonders gut leiden. Der Baske tituliert sein Gegenüber sogar mit "Pinguin", doch der Plan Xantos aus dem aemerikanischen Knast zu befreien, schmiedet die beiden ungleichen Männer zusammen und so kann das Unternehmen starten. Doch so einfach wird es nicht, denn ein Killer (Jack Palance) mit seinem besonders klugen Falken jagt hinter ihnen her.
Der Film wirkt auch in der ursprünglichen Fassung ein bisschen vergnügt und gestaltet sich als famoses Happening mit einigen Explosionen und mit viel Schlagabtausch der beiden Hauptfiguren, die sichtlich Spass daran haben. Franco Nero ist wie immer sehr gut aufgelegt und hängt einmal mehr den Überlegenen heraus. Manche bezeichnen den Film als Beinahe Remake von "Mercenario". Die Musik stammt von Ennio Morricone.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.