Sonntag, 17. April 2022

Der Mann aus Virginia (California)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Michele Lupo

Kriegsheimkehrer...

Regisseur Michele Lupo drehte seine Beiträge im Genre des ItaloWestern vor allem zusammen mit Publikumsliebling Giuliano Gemma. So entstand 1966 "Arizona Colt", fünf Jahre später "Ben und Charlie" und in der Endphase des Genres, im Jahr 1977 "Der Mann aus Virginia" (Originaltitel: California). "Der Mann aus Virginia" ist auch unter einigen anderen Namen bekannt. So hieß der Film schon "Spiel mir das Lied von Kalifornien" oder "California Adio" und ist anders als die beiden anderen Arbeiten von Lupo ein Abgesang auf den Wilden Westen. Der Bürgerkrieg ist zwar zu Ende, aber das Land versinkt im Chaos. Die besiegten Soldaten der Südarmee versuchen zu Fuß ihre Heimat wieder zu erreichen. Viele von Ihnen sind auf den Steckbriefen der Nordstaaten zu finden und Kopfgeldjäger erleben gerade in solchen Zeiten eine echte Hochkonjunktur. Einer dieser Killer ist Rope Whitaker (Raimund Harmsdorf) mit seinen Kumpanen. Sie machen erfolgreich Jagd - auch auf Kleinkriminelle. "Tod oder Lebendig" heißt bei Ihnen aufgrund des geringeren Stresses "Tot". Auch der Revolverheld California (Giuliano Gemma) hat im Bürgerkrieg gekämpft. Der Mann ist ein Wanderer und er scheut es irgendwie seßhaft zu werden. Auf seiner Wanderschaft, die eigentlich zuerst kein Ziel hat, lernt er den etwas jüngeren Michael Preston (Miguel Bose) kennen. Er gibt sich als "Michael Random" aus - der Name einer Zigarettenmarke. Der junge Preston möchte so schnell wie möglich nach Hause zur Farm seiner Eltern (William Berger/Dana Ghia) und zu seiner Schwester Helen (Paola Dominguin). Gemeinsam ziehen die beiden Männer nun zu Fuß durch das vom Bürgerkrieg ausbeblutete, zerstörte Land, in dem das Gesetz keine Gültigkeit hat. Nach einiger Zeit freunden sich die beiden unterschiedlichen Männer an und es gelingt Preston den alleinstehenden "Random" zu überzeugen, dass er zuerst mal mit ihm auf die Farm seiner Eltern mitkommt. Unterwegs treffen sie auf einige gewaltbereite, aggressive Nordstaatler, die ihren Hass auf den Süden noch nicht überwunden haben und sofort Streit beginnen. Dies führt zur Flucht der beiden Freunde. Doch in einem verlassenen Dorf wird Preston von den Verfolgern angeschossen und erhängt. California beschließt nun die Familie von Preston aufzusuchen und ihnen die Nachricht vom Tod des Sohnes zu überbringen. Die Familie bittet ihn darum zu bleiben. Dabei verlieben sich California und die hübsche Helen. Beide geraten bei einem Ritt in die Stadt in eine Schießerei mit Whitakers Männer. Helen wird von Ihnen entführt...


Michele Lupo setzt eindeutig auf Bilder des Zerfalls und alles sieht dreckig und schmutzig aus. Auch der blaue Himmel ist kaum zu sehen. Alles wirkt irgendwie düster und melancholisch - der spanische Kameramann Allejandro Ulloa setzt diese Vorgaben konsequent um und stimmungsmässig werden diese Bilder durch den Score von Gianni Ferrio zusätzlich unterstrichen. Raimund Harmsdorf wirkt als Bösewicht immer sehr überzeugend und das Zusammenspiel von Giuliano Gemma mit dem 70er Jahre Popstar Miguel Bose passt auch prima zusammen.

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

 

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