Montag, 18. April 2022

Wilde Pferde (Valdez il mezzosangue)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: John Sturges

Chinos Pferde...

John Sturges (1910 bis 1992) gilt als einer besten Westernregisseure der Filmgeschichte. Mit Charles Bronson drehte er drei Filme. Die beiden ersten "Die glorreichen Sieben" und "Gesprengte Ketten" wurden Kino Welterfolge. Die dritte Zusammenarbeit war gleichzeitig auch Sturges letzter Western und ist weniger bekannt. "Wilde Pferde" ist eine Dino de Laurentiis Produktion und wurde mit italienischenm, spanischem und französischem Geld 1973 gedreht. Mit dem fertigen Film war der Regisseur etwas unzufrieden, er hielt die Besetzung von Bronsons Ehefrau Jill Ireland für einen Fehler. Der Film heißt im Original "Valdez il mezzosangue", ist auch unter dem Titel "Chino" oder "The Valdez Horses" bekannt.
Gedreht wurde in Almeria, Spanien.
Chino Valdez (Charles Bronson) ist ein zivilisationsmüder Einzelgänger, der in einem kleinen Haus mitten in der Prärie lebt und dort Pferde züchtet. Als Halbindianer hat er eine traurige Vergangenheit und er misstraut den meisten Menschen. Seine Pferde liebt er. Jedoch hat diese Arbeit mit den Wildpferden ihm auch viel Narben auf seinem Körper hinterlassen. Wenn er die Pferde zugeritten hat, dann verkauft er sie. Seine Tiere sind begehrt, er nennt sie voller Stolz "Valdez Horses". Eines Tages taucht am Abend ein junger Kerl namens Jamie Wagner (Vincent Van Patten) bei ihm auf. Der Junge ist auf der Suche nach Arbeit als Cowboy. Chino lädt ihn zum Abendessen ein. Nach einem anfänglichen Misstrauen ist der Junge von seinem Gastgeber sehr begeistert, natürlich auch von den vielen schönen und stolzen Pferden. Jamie würde gerne bei Chino bleiben und für ihn arbeiten, doch dieser ist skeptisch. Eigentlich wollte er alleine bleiben, doch er beginnt den Jungen zu mögen und so bleibt er vorerst. Bei einem Ausritt zeigt Chino voller Stolz seinen Hengst Flagg. Gemeinsam ziehen die beiden das Fohlen Banner auf. Mit seinem Nachbar Maral (Marcel Bozzuffi) bahnt sich allerdings Ärger an. Der will das Chino verschwindet, weil er dessen Land braucht. Er hat einen Stacheldraht angebracht, dass die Pferde verletzten könnte. Chino stellt ihn zur Rede und lernt dessen Schwester Catherine (Jill Ireland) kennen, in die er sich verliebt. Beide entschließen sich zu heiraten, doch der Bruder will mit aller Macht und größter Aggression die Hochzeit mit einem Halbindianer verhindern...

Sturges gelang ein sehr schöner, melancholischer Spätwestern über Aussenseiter und über die Veränderung durch die Zivilisation. Ein Mann wie Chino Valdez gehört somit zu einer aussterbenden Species. Der Regisseur setzt auf eine entspannte Atmosphäre und auf einen ruhigen Rhythmus und legt den Focus auf die Figuren, auf den Einzelgänger und auf den Jungen, der langsam erwachsen wird. Er zeigt das Zusammentreffen mit den Arapahoes, die mit Chino befreundet sind und wo sich der Junge erstmals in ein Mädchen (Melissa Chimenti) verliebt. Das Zusammenspiel zwischen Bronson und dem Youngster Vincent van Patten klappt vorzüglich und Sturges spätes Werk ist ein wehmütiger Abgesang auf den Wilden Westen.

Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

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