Regie: Gianfranco Parolini
Der Totengräber mit der Spieluhr...
In Deutschland lief der 1966 inszenierte Spaghetti Western "Mille
dollari sul nero" bereits unter dem Titel "Sartana". In diesem von
Alberto Cardone gedrehten Filme spielte Gianni Garko den bösen Bruder
Sartana Liston von dem Helden Johnny (Antony Steffen). Leider fielen
viele Szenen der Schere zum Opfer, aber der Film wurde ein riesiger
Erolg und Gianni Garko durfte daher in vier weiteren "Sartana" Filmen
die Hauptrolle spielen. Während Cardones Film eine Kain und Abel
Konstellation anbietet und der böse Sartana auch ein gerechtes Ende
findet, sind die Folgefilme total anders konzipiert. Gianni Garko spielt
hier einen unbekannten Fremden, der sich in schon herrschende Konflikte
einmischt. Keiner weiß genau warum. Möchte er sich rächen ? Oder hat er
einfach nur Spass am Aufmischen diverser Ganoven ?
Den Auftakt des neu angelegten "Sartana" machte Gianfranco Parolini
mit seinem Film "Sartana - bete um deinen Tod". Es folgten "Töten war
sein täglich Brot", "Sartana kommt" und "Sartana - noch warm und schon
Sand drum". Bei den Kritikern und den Fans ist jedoch "Bete um deinen
Tod" eindeutig der Favorit - vielleicht auch deshalb, wer er ganz viele
Schurken auf einmal anzubieten hat. Darunter auch Klaus Kinski in einer
Nebenrolle. Fernando Sancho spielt einmal mehr den primitiven
Banditenboss mit Namen Jose Manuel Francisco Mendoza Montezuma de la
Plata Carezza Rodriguez, der mit den beiden Bankiers Hallman (Gianni
Rizzo) und Stewall (Sydney Chaplin) gemeinsame Sache machen. Der
Banditenboss soll einen Goldtransport überfallen, die drei Männer wollen
danach teilen. Doch die beiden Bankiers haben mit Lansky (William
Berger) noch einen zweiten Bandit im Rennen. Dieser Lansky soll dem
Mexikaner den Schatz wieder abjagen. Doch keiner hat mit einem
geheimnisvolen Fremden gerechnet, der am Schauplatz des Raubes auftaucht
und die Worte "Ich bin euer Sargträger" spricht. Am Ende sind die
Banditen tot und Gianni Garko hatte seinen ersten Auftritt als einzig
wahrer Sartana. Ein Mann ohne Freunde - lediglich mit Dusty (Franco
Pesce), dem betagten Totengräber der Stadt freudet er sich an. Gleich
und gleich gesellt sich natürlich gerne und durch das Auftauchen von
Sartana floriert auch das Geschäft von Dusty enorm. Natürlich darf auch die Femme Fatale nicht fehlen. Die heißt hier Evelyn Hallmann und wird von einer Heidi Fischer gespielt. Ihre Rolle ist so angelegt, dass sie ihren dicklichen Ehemann mit seinem Bankierfreund betrügt, aber auch noch andere Männer versucht für ihre Zwecke zu manipulieren. Es gibt in diesem 1968 gedrehten Film tatsächlich keine gute Identifikationsfigur. Auch Gianni Garkos Sartana eignet sich nicht dafür - zu cool, abgebrüht und selbstgefällig ist er. Er überlebt und reitet mit dem Gold davon, vorher hat er seine Gegner mit der Melodie aus einer Spieluhr verrückt gemacht. Ein Indiz dafür, dass es Gründe für sein Handeln gibt. Der Zuschauer bleibt jedoch im Dunkel.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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