Sonntag, 17. April 2022

The Salvation - Spur der Vergeltung (The Salvation)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Kristian Levring

Die Rache des dänischen Emmigranten....

"The Salvation - Spur der Vergeltung" ist ein 2014 von Kristian Levring inszenierter Spätwestern aus Dänemark, der spätestens bei seinem Showdown des Rächers als Hommage an die Italo Western und an die Werke von Sergio Leone oder Sergio Corbucci angesehen werden kann. Diese Überzeichnung der Figuren kommt erst im zweiten Teil des stark bebilderten Films zum Tragen, hier unterwirft sich die Story streng den Genre-Regeln seiner Vorbilder und endet vielleicht etwas schwächer als er begann.
Die Geschichte erzählt vom ehemaligen dänischen Soldaten Jon (Mads Mikkelsen) der gemeinsam mit seinem Bruder Peter (Mikael Persbrandt) im Krieg gegen Preußen gedient hat und mit ihm nun im fernen Amerika eine bescheidene Existenz als Farmer aufgebaut hat. Daher lässt er nun nach 7 Jahren seine Frau Marie (Nanna Oland Fabrizius) und Sohn Kresten (Toke Lars Bjarke) nachkommen. Nachdem am Bahnhof der Zug angekommen ist, kann er die Lieben endlich wieder in seine Arme schließen. Doch das Glück soll nur noch einige Stunden dauern. In der Postkutsche, die die Familie nach Hause bringen soll, haben sich zwei fremde Banditen als Passagiere dazu gesellt. Bald werden sie auf die hübsche Marie aufmerksam und bedrängen die junge Frau immer mehr. Jon wird mit einer Pistole in Schach gehalten. Der kommt zwar bei einem Gerangel an die Pistole, doch nicht lange. Denn einer der Banditen zückt sein Messer und hat Jons Jungen in seiner Gewalt. Hilflos muss Jon mitansehen, wie einer der Banditen sich über seine Frau hermacht. Dann wird er aus der fahrenden Kutsche geworfen. Er beginnt der Kutsche nachzurennen, hat sie aber erst nach einer Weile eingeholt. Er erblickt den toten Kutscher und auch seinen toten kleinen Sohn. Nachdem er an der Kutsche angelangt ist, kann er die beiden Übeltäter töten. Er findet aber auch seine geliebte Frau noch noch vergewaltigt und ermordet vor. In der Stadt Black Creek herrscht inzwischen Ausnahmezustand. Einer der von Jon getöteten Übeltäter war der Bruder des mächtigen Colonel Delarue (Jeffrey Dean Morgan), der die taubstumme Madeleine (Eva Green), Witwe des Vergewaltigers begehrt. Dieser fordert den Sheriff (Douglas Henshall) und den Bürgermeister (Jonathan Pryce) auf innert kürzester Zeit den Mörder seines Brüders zu finden und ihm auszuliefern. Ausserdem erschießt er aus Rache drei Bewohner der Stadt. Weitere sollen folgen, wenn Jon nicht ausgeliefert wird.
Jon selbst hat vor sein Land zu verkaufen und mit seinem Bruder weiterzureisen. Daher kommt er noch einmal nach Black Creek, wird dort aber von den Bewohnern gefangen genommen und an den Schurken Delarue ausgeliefert. Immerhin kann Peter aus dem Gefängnis türmen und Jon in der Dunkelheit aus Deverauxs Geisterstadt befreien. Die Banditen nehmen aber sofort Verfolgung auf. Und Jon ist durch die ihm angetane Gewalt und Marter bereits merklich geschwächt...

Mads Mikkelsen spielt natürlich wie gewohnt sehr stark auf. Der Film ist toll fotografiert (Jens Schlosser) und bereits bei der musikalischen Untermalung der Ankommens-Szene auf dem Bahnhof kommt ein starkes Ennio Morricone Feeling auf und man denkt sofort an "Once upon a time in America". So ist Levrings Film eigentlich nie so richtig eine echte Geschichte, aber eine schöne Kinoillusion und vor allem ein Update des Italo Western mit den dazugehörigen sehr bekannten Kinomythen. Das Genre des Spätwesterns lebt auf.  Während der Zuschauer sich im ersten Teil des Films noch in die Zeit der Immigranten hineinversetzt fühlt, die im neuen Land nach einer neuen Existenz suchen, wird der zweite Teil eher etwas durchtränkt von den typischen, stilvollen Westernbildern und man merkt wieder, dass man ja nur im Kino ist. Die Schlußszene ist dabei sogar so übertrieben "Kino", dass man an die intellektuelle Schaffenskraft von Quentin Tarantino erinnert wird, der ja mit seinen neueren Filmen auch mehr den zwar genialen, aber auch künstlich wirkenden Kinogeschichten verpflichtet war, als eben echten Charakteren aus realistischeren Geschichten wie in seinen Frühwerken. Was bleibt ist ein perfekt gemachter Rachewestern, vielleicht etwas zu künstlich aufgezogen um zum echten Klassiker des Genres aufzusteigen.

  Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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