Regie: Hugo Fregonese
Für immer Blutsbrüder...
"Old Shatterhand" wurde als Prouktion von Artur Brauner im Jahr 1964 als
3. Winnetou Film der Nachkriegszeit inszeniert und war sozusagen
Nachfolger der beiden vorangegangen Publikumsgroßerfolge "Der Schatz im
Silbersee" (Harald Reinl, 1962) und "Winnetou 1" (Harald Reinl, 1963),
die beide ihrem Produzenten Horst Wendlandt einen großen Triumph an der
Kasse bescherte. Auch "Old Shatterhand" setzte diesen Erfolg fort, für
über 3 Millionen Kinobesucher innert von 12 Monaten bekam der Film die
"Goldene Leinwand". Als Kind war dieser Film immer einer meiner
Lieblings-Karl May Filme und auch heute noch finde ich ihn sehr nett
anzuschauen. Man muss aber gerechterweise anerkennen, dass Reinls
Vorgänger schon etwas besser in Szene gesetzt wurden. Immer noch gut
anzusehen ist der Angriff der Komantschen in der Schlucht, wenn sie von
oben riesige Steinbrocken auf die Planwagen werfen. Auch die tragische
Sequenz mit dem kleinen Jungen, dem einzigen Zeugen des Mordes an seinen
Eltern, bleibt in Erinnerung. Gleich am Anfang passiert dieser Mord an
den holländischen Farmern Kampendijk, der kleine Tom (Tom Putzgruber)
ist der einzige Überlebende. Er konnte sich noch rechtzeitig erfolgreich
im Haus verstecken, musste aber mitansehen, wie seine Eltern von
Banditen und betrunkenen Komatschen getötet wurde. Diese Bande will den
Apachen die Morde in die Schuhe schieben und kann es auch so aussehen
lassen, denn sie haben kurz vorher zwei Apachen ermordet und diese
Leichen dann gleich bei der Farm zurück gelassen. Sie wollen unter allen
Umständen den Friedensvertrag zwischen Häuptling Winnetou (Pierre
Brice) mit General Taylor (Charles Fawcett) verhindern, der bald
zustande kommen soll. Die Bande macht auch weiterhin Jagd auf die
Apachen, nur in letzter Sekunde kann Old Shatterhand (Lex Barker)
verhindern, dass Winnetous Adoptivsohn Tujunga (Alain Tissier) am
Galgenstrick endet. Im Anschluß sucht er in einer Missionsstation an den
Schäumenden Wassern die Halbindianerin Paloma Nakama (Daliah Lavi), die
den kleinen Tom bei sich aufgenommen hat. Zur Sicherheit sollen die
beiden nach Golden Hill gehen, wo Old Shatterhand sie bei seiner alten
Freundin Rosemarie (Kitti Mattern) unterbringen will. Natürlich
komplettiert irgendwann im Laufe der Handlung der gute alte Sam Hawkins
(Ralf Wolter) die Guten. Doch die Banditen Dixon (Rik Battaglia) und
Burker (Mirko Ellis) sind nicht untätig. Sie verbünden sich noch enger
mit den Komantschen und sie haben mit Captain Bradley (Guy Madison)
einen noch mächtigeren Komplizen, der bald das Sagen in Fort Grant hat.
Als Tujunga gefangen genommen wird und erschossen werden soll, muss
Winnetou das Kriegsbeil ausgraben...
Wie alle Karl May Western ist auch "Old Shatterhand" sehr gut fotografiert und als Regisseur wurde der argentinische Filmemacher Hugo Fregonese engagiert, der bereits erfolgreich auch in den USA Western drehte. Sein bekanntester Genrebeitrag ist wahrscheinlich "Apache Drums" (Deutscher Titel: Trommeln des Todes). In Deutschland drehte er erstmalig einige Monate vor "Old Shatterhand" den Krimi "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse".
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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