Regie: Giorgio Capitani
Gold und Gier...
Goldsucher leben gefährlich: Wenn sie alleine arbeiten, dann schaffen
sie es kaum körperlich die harte Arbeit in der Mine zu absolvieren.
Ebenso riskant ist dann auch die Reise mit dem vielen Gold zur sicheren
Bank in der Stadt. Denn im Wilden Land des Spaghettiwesterns lauert
überall dubioses und kriminelles Gesindel.
Andererseits birgt auch ein Helfer oder Partner so seine Gefahren, denn
der Mensch ist gierig und man muß gerade im Augenblick des Erfolgs, also
wenn Gold gefunden wird, auf der Hut sein, dass der Andere nicht den
viel lukrativeren Alleingang wählt.
Diese Erfahrungen macht Sam Cooper (Van Heflin) innert von Stunden. Vom
Freund ausgetrickst und beinahe in die Hölle geschickt, anschliessend
ein weiter Ritt allein durch die Wüste. Die Pferde haben Durst, der
jetzt reiche Goldsucher aber auch. Dann am rettenden Fluß angekommen,
wird Cooper überfallen und beraubt.
Wie gewonnen, so zeronnen.
Aber Cooper wagt es ein zweites Mal die besagte Mine, irgendwo in dem
Bergen, zu suchen. Diesmal will er aber aus den Fehlern gelernt haben
und heuert stattdessen den einzigen Menschen auf Gottes Erden, dem er
Vertrauen kann, an und dies ist sein inzwischen erwachsener Ziehsohn
Manolo Sanchez (George Hilton).
Doch der Mensch verändert sich mit den Jahren und bald wird Cooper klar,
dass auch Manolo, zu dem inzwischen auch sein undurchsichtiger, blonder
Freund Brent (Klaus Kinski) gehört, ein Risikofaktor sein könnte.
Manolos Beziehung zu dem Freund ist von devoter Unterwerfung geprägt.
Spontan engagiert Cooper auch noch seinen ehemaligen Kumpel Mason
(Gilbert Roland), der allerdings von Cooper keine besonders gute Meinung
mehr hat und ihm misstraut.
So startet der Ritt durch den Wilden Westen und bereits beim ersten Halt bei einer alten Mission lauert Gefahr...
Giorgio Capitani drehte seinen einzigen Western "Das Gold von Sam Cooper" im Zuge des weltweiten Siegeszuges der Italowestern im Jahr 1967. Im Original heisst der Film "Ognuno per sé" (Jeder für sich) und trifft das Thema des Films und die Wechselwirkung des zusammengewürfelten Quartetts sehr treffend. Der Regisseur hatte als Vorbild John Hustons Klassiker "Der Schatz der Sierra Madre" im Auge. Erst Jahre später stieg der Film im Genre zu einem Kultfilm auf, denn immerhin setzt der Film für seine Zeit sehr innovative und aussergewöhnliche Charaktere ein. Es ist auch einer der ersten Filme, der im Western zwei homosexuelle Männer als Hauptfiguren einsetzte. Jahre vorher wagte dies schon Edward Dmytryk mit seinem "Warlock", aber Capitani ist da schon viel direkter. Mit einem meditativen Score werden die Bilder unterlegt, dem Regisseur gelingt eine Einheit aus kalter Atmosphäre und spürbarer Hitze. Ein spannender und immer wieder fesselnder Western
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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