Mittwoch, 9. März 2022

Navajo Joe - Kopfgeld 1 Dollar (Navajo Joe)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Sergio Corbucci

Ein Indianer rächt sich...

Sergio Corbucci, der Schöpfer vom legendären "Django" und dem genialen "Leichen pflastern seinen Weg" war wohl neben dem einzigartigen Sergio Leone und Sergio Sollima der bedeutendste Regisseur im Genre Italo-Western.
Er gilt unter den Fans als der dreckige Bruder Leones, allerdings sind seine Arbeiten von unterschiedlicher Qualität.
Der von Koch Media herausgebrachte "Navajo Joe" ist auch bekannt als "Das Kopfgeld: 1 Dollar" und entstand 1966, also im gleichen Jahr wie "Django".
Nachdem eine Bande von Skalpjägern mit dem Anführer Duncan (Aldo Sambrell) aus reiner Mordlust und Geldgier ein Indianerdorf überfallen und viele Stammesangehörige töten, werden sie von einem Indianer namens Navajo Joe (Burt Reynolds) verfolgt. Der fremde Reiter ist wohl auf Rache aus und tötet immer wieder einige Banditen.
Blind vor Wut dass in der Stadt ein Steckbrief des Bandenchefs hängt, rächen sich die Outlaws auch an den Einwohnern der Stadt. Lediglich ein paar Bardamen (Tanja Lopert, Franca Polesello, Lucia Modugno) und der Pianomann (Nino Imparato) können fliehen. Eine der Damen wurde Augenzeuge im Saloon, wie ein einflussreicher Mann aus Esperanza mit der Bande gemeinsame Sache machen will und den Deal ausmacht, einen Geldtransport zu überfallen.
Tatsächlich wird die Eisenbahn von der Bande angegriffen und wieder gibt es eine Vielzahl Opfer: Neubürger und Soldaten...
Navajo Joe bietet der stadt Esperanza seine Hilfe im Kampf gegen die Banditen an, doch nur wenige Einwohner sind auf seiner seite. Unter anderem die hübsche Indianerin Estella (Nicoletta Machiavelli), die im besten Dialog des Films meint "Ich habe noch nie einen Indianer getroffen, der Joe heisst und ich bin noch nie einem Navajo so weit südlich begegnet" und Joe ihr darauf lapidar antwortet "Und ich bin noch nie einer Indianerin begegnet, die so viel fragt.

 
        Der Dialog offenbart das Programm des Films. Er erklärt nicht viel, er zeigt. Eine Tiefe der Figuren ist nicht vorhanden, der Zuschauer bekommt dafür typische 60er Jahre Western-Action zu sehen. Also ein etwas dreckiges Bild des Wilden Westens, mit Gesichtern die von Schmutz und Blut verklebt sind und nur der Überlebenskampf zählt.
Ein sehr wertvolles 32 seitiges Booklet zum Film liegt der DVD bei, die auch einige Extras hat. Koch Media liefert wie gewohnt in seinen Kulteditionen, sei es "Italo Western", "Classic Western" oder "Noir" eine gute Vorzeige-DVD.
Der Film selbst ist gute Genrekost, allerdings weit von den Meisterwerken von Corbucci wie "Mercenario" oder "Leichen pflastern seinen Weg" entfernt. Aber die gehören auch zu den Top Ten Filmen des Italo Western. Vor allem die Szene mit dem Eisenbahnüberfall ist überdurchschnittlich. Auch die Bilder versetzen in eine nette Westernstimmung, Ennio Morricone liefert einen markanten Soundtrack ab.      
 
Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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