Regie: Sergio Corbucci
Ein Indianer rächt sich...
Sergio Corbucci, der Schöpfer vom legendären "Django" und dem genialen
"Leichen pflastern seinen Weg" war wohl neben dem einzigartigen Sergio
Leone und Sergio Sollima der bedeutendste Regisseur im Genre
Italo-Western.
Er gilt unter den Fans als der dreckige Bruder Leones, allerdings sind seine Arbeiten von unterschiedlicher Qualität.
Der von Koch Media herausgebrachte "Navajo Joe" ist auch bekannt als
"Das Kopfgeld: 1 Dollar" und entstand 1966, also im gleichen Jahr wie
"Django".
Nachdem eine Bande von Skalpjägern mit dem Anführer Duncan (Aldo
Sambrell) aus reiner Mordlust und Geldgier ein Indianerdorf überfallen
und viele Stammesangehörige töten, werden sie von einem Indianer namens
Navajo Joe (Burt Reynolds) verfolgt. Der fremde Reiter ist wohl auf
Rache aus und tötet immer wieder einige Banditen.
Blind vor Wut dass in der Stadt ein Steckbrief des Bandenchefs hängt,
rächen sich die Outlaws auch an den Einwohnern der Stadt. Lediglich ein
paar Bardamen (Tanja Lopert, Franca Polesello, Lucia Modugno) und der
Pianomann (Nino Imparato) können fliehen. Eine der Damen wurde
Augenzeuge im Saloon, wie ein einflussreicher Mann aus Esperanza mit der
Bande gemeinsame Sache machen will und den Deal ausmacht, einen
Geldtransport zu überfallen.
Tatsächlich wird die Eisenbahn von der Bande angegriffen und wieder gibt es eine Vielzahl Opfer: Neubürger und Soldaten...
Navajo Joe bietet der stadt Esperanza seine Hilfe im Kampf gegen die
Banditen an, doch nur wenige Einwohner sind auf seiner seite. Unter
anderem die hübsche Indianerin Estella (Nicoletta Machiavelli), die im
besten Dialog des Films meint "Ich habe noch nie einen Indianer
getroffen, der Joe heisst und ich bin noch nie einem Navajo so weit
südlich begegnet" und Joe ihr darauf lapidar antwortet "Und ich bin noch
nie einer Indianerin begegnet, die so viel fragt.
Ein sehr wertvolles 32 seitiges Booklet zum Film liegt der DVD bei, die auch einige Extras hat. Koch Media liefert wie gewohnt in seinen Kulteditionen, sei es "Italo Western", "Classic Western" oder "Noir" eine gute Vorzeige-DVD.
Der Film selbst ist gute Genrekost, allerdings weit von den Meisterwerken von Corbucci wie "Mercenario" oder "Leichen pflastern seinen Weg" entfernt. Aber die gehören auch zu den Top Ten Filmen des Italo Western. Vor allem die Szene mit dem Eisenbahnüberfall ist überdurchschnittlich. Auch die Bilder versetzen in eine nette Westernstimmung, Ennio Morricone liefert einen markanten Soundtrack ab. Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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