Freitag, 25. März 2022

Glut der Sonne (Dove si spara di piu)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Gianni Puccini

Romeo und Julia im Wilden Westen...

 Ein schwerverletzter junger Mann, der bald sterben wird, reitet auf seinem Pferd zur Ranch der Familie Campos. Dort angekommen fällt er zu Boden und stirbt vor den Augen seines Onkels Senor Campos (Rufino Ingles).
Übeltäter waren wie immer die Nachbarn, die Farmerfamilie Monter mit ihrem hasserfüllten Oberhaupt Bill Monter (Luis Induni).
Seine Frau (Ana Maria Noe) hält zu ihm, ist aber voller Furcht und Sorge über die seit langem anhaltende Blutfehde beider Patriarchen und deren Männer.
Dieser Hass schwappt auch auf die Kinder über. Campos hat einen ungestümen Sohn Lodorigo (Peter Martell), der eine ungewöhnliche Beziehung zum örtlichen Sheriff Cooper (Piero Lulli) pflegt.
Monters noch sehr junger Sohn Johnny (Peter Lee Lawrence) ist beinahe schon ein Mann, darf aber noch nicht mitreiten zu dem von Campos vorgeschlagenen Feuergefecht in freier Natur.
Dort soll die Siegerfamilie Bleiberecht bekommen, die Unterlegene Familie muss aber das Feld für immer räumen.
Ein neutraler Richter wird sogar für dieses bereinigende Spektakel engagiert.
Doch Campos spielt falsch und lockt die Männer von Monter in einen tödlichen Hinterhalt, bei dem viele ihr Leben lassen.
Johnny wird danach von den Campos gefangengenommen und soll auf dessen Ranch gequält und gefoltert werden.
Dort lernt er den einarmigen Banditen Lefty (Andres Mejuto) kennen, mit dem er sich duellieren soll.
Doch es kommt anders und aus den beiden Männern werden Freunde. Der Bandit bringt dem Youngster das Schiessen bei. 3 Dinge braucht es um ein Mann zu sein: Die Pistole, der Alkohol und die Frau. Letzteres wird im Saloon aufgespürt, die Barsängerin Lezerind (Maria Cuarda) führt den jungen Burschen in die Liebe ein.
Doch der hat nach einem Überfall auf eine Postkutsche, in der sich wertvolle Sachen von Todfeind Campos befinden soll, nur noch Augen für die junge Passagierin Giulietta (Christina Galbo).
Bald wird ihm klar, dass das Mädchen seiner Träume die Tochter von Campos ist und dass Schicksale wie in Shakespears "Romeo und Julia" auch im Western möglich sind...

 

  "Glut der Sonne" (Originaltitel: Dove si spara di più) ist ein italienisch-spanischer Western aus dem Jahr 1967, der von Gianni Puccini, ansonsten Director anspruchsvoller Stoffe, gedreht wurde. Es ist der einzige Italowestern des Regisseurs. Das Drehbuch zum Film stammt von Bruno Baratti und María del Carmen Martínez Román und orientiert sich an der bekannten Vorlage von Shakespeare.
Ein Jahr nach Fertigstellung dieses Westerns starb Puccini als 54-jähriger an einem Herzinfarkt. Sein Beitrag zum Genre zeichnet sich durch eine interessante Story und eine hervorragenden Besetzung aus, so gibt es in der Hauptrolle Genrestar Peter Lee Lawrence, der als Karl Otto Hirenbach 1945 in Lindau geborene deutsche Schauspieler, der mehrere Spaghettiwestern unter verschiedenen Künstlernamen drehte und als Arthur Grant in Filmen wie "Sando Kid spricht das letzte Halleluja" zu sehen war.
Lawrence starb 1974 im Alter von 29 Jahren.
Der junge Schauspieler nahm sich wohl das Leben als er mit der schrecklichen Diagnose "Hirntumor" konfrontiert war.
"Glut der Sonne" wurde von der Kritik alles andere als gut aufgenommen, er bekan üble Verisse. Sehr zu Unrecht, wie ich finde. Denn alles in allem ist "Glut der Sonne" ein höchst interessanter und sehr bizarrer Vertreter des Genres.
Nachhaltig wirkt vor allem die extrem geniale Schluss-Szene mit Gevatter Tod (Paul Naschy), der die Geschichte um Hass und Liebe surreal bestens abrundet.
Vor allem Peter Lee Lawrence als jugendlicher Held ist alles andere als glattgebügelt. Er verfügt über Ecken und Kanten und bleibt durchgehend eine interessante Filmfigur.
Neben dem für den Italo Western bestens bekannten heraus stechenden visuellen Erzähl-Stil, besticht die kleine, aber feine Westernperle vor allem durch seine Musik, die maßgeblich für die Atmosphäre des Films sorgt 

  Bewertung: 8,5 von 10 Punkten

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