Regie: Duccio Tessari
Der Kriegsheimkehrer...
"Ringo kommt zurück" ist ein Spaghetti Western aus dem Jahr 1965 von Ducio Tessari. Der italienische Regisseur drehte zuerst Sandalenfilme, er schrieb die Drehbücher seiner Filme meistens selbst. Seine bekanntesten Filme sind "Kadmos - Tyrann von Theben" (1961), "Eine Pistole für Ringo" (1965), "Zwei wilde Companeros" (1971) und "Der Mann ohne Gedächtnis" (1974). In Italien war "Ringo kommt zurück" ein großer Kinoerfolg - nicht nur, weil Publikumsliebling Giuliano Gemma die Hauptrolle als Rächer übernahm. Die Geschichte wurde sicherlich von Homers "Odyssee" inspiriert. Auch in diesem sehr geglückten Italowestern kehrt ein Mann nach jahrelanger Abwesenheit in seine Heimat zurück. Sein Vater wurde ermordet, den familiären Besitz haben Banditen in Beschlag genommen und die Frau wird von vielen Männern begehrt. Die Filmmusik schrieb Ennio Morricone, dessen Handschrift man sofort erkennt. Der Sänger der beiden Filmsongs "Il ritorno de Ringo" und "La mia gente" heißt Maurizio Graf. Natürlich sind auch Versatzstücke aus Sergio Leones "Für eine Handvoll Dollar" erkennbar. Einer der wenigen Freunde des Kriegsheimkehrers Montgomery Wood (Giuliano Gemma) ist der Blumenfreund Myosotis (Manuel Muniz). Sehr schnell merkt Montgomery alias Ringo, dass sich in seinem Heimatort sehr viel verändert hat. Der Kneipenwirt will ihn nicht erkennen und gibt ihm mit den Augen Zeichen, denn am Tisch sitzen zwei finstere Gestalten, die das Gespräch beobachten. Sehr schnell reagiert der Held und die beiden Männer liegen erschossen im Saloon. Vom Wirt erfährt er die ganze Wahrheit. In seiner jahrelangen Abwesenheit haben die kaltblütigen Fuentes Brüder Esteban (Fernando Sancho) und und Paco (George Martin) die ganze Stadt mit ihrer Gang unterjocht und wer sich den Beiden in den Weg stellt, der wird kurzerhand getötet. Seine schöne Frau Helen (Lorella de Luca) ist nun gezwungenermaßen die Geliebte von Paco geworden, die gemeinsame kleine Tochter Elizabeth (Monica Sugranes) hat ihren Vater noch nie gesehen. Mit geändertem Aussehen als armer mexikanischer Landarbeiter kommt er in die Stadt und die Saloondame Rosita (Nieves Navarro) macht keinen Hehl daraus, dass sie ihn gerne in ihrem Bett sehen würde. Doch Ringo hat natürlich für solche Nebenschauplätze wenig Zeit. Er will sich an den Banditen rächen und seine Familie retten...
Bevor dies aber passiert, muss Ringo noch einige Rückschläge und Kränkungen in Kauf nehmen. Gemma - zuerst blond und ohne Bart - verändert sich wegen seiner Mission und kommt als bärtiger Rächer in die Stadt. Mit List und Ausdauer mischt er die staubige und dreckige Stadt auf und Tessari inszenierte seine Geschichte als Art griechische Tragödie. Bewertung: 8 von 10 Punkten.