Mittwoch, 18. Juni 2025

Der Kaiser von Kalifornien


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Luis Trenker

Der Auswanderer...

Luis Trenker (1892 bis 1990) hatte bereits im Jahr 1921 erste Kontakte zum Film. Arnold Fanck engagierte ihn für den Film "Berg des Schicksals" als Bergführer. Als Fanck feststellte, dass der vorgesehene Hauptdarsteller nicht klettern konnte, übernahm Trenker die Hauptrolle. Darauf folgten rasch weitere Filme, zunächst als Schauspieler, ab 1930 auch als Filmregisseur. In diesen ist Trenker oft Hauptdarsteller, Regisseur und Drehbuchautor in einer Person, Von hoher Filmhistorischer Bedeutung sind die Filme "Der verlorene Sohn" aus dem Jahr 1934 und der deutsche Western "Der Kaiser von Kalifornien", den er ein Jahr später in den USA (Arizona, Kalifornien und Nevada) drehte. Der Film erzählt die wahre Geschichte des Siedlers Johann August Sutter aus der süddeutschen Kleinstadt Kandern, der ins neue Land auswanderte und in Kalifornien zum Großgrundbesitzer aufsteigt. Die Geschichte basiert auf dem Roman "Gold" von Balise Cendrars - der film lief ab dem 21. Juli 1936 sehr erfolgreich in den deutschen Kinos. Aufgrund der politischen Lage muss Johann August Sutter (Luis Trenker) im Jhar 1834 auswandern. Eine Arbeit als Drucker wurde immer schwieriger, zumal Sutter immer wieder staatskritische Statements herausbrachte und sie verteilte. Er flieht nach Amerika. Seine extrovertierte und einnehmende Art lassen den Neubürger auf der Erfolgskurve. Sein Weg führt in weiter nach Westen. Dort soll es unberührtes, fruchtbares Land geben und genau dieses Land möchte Sutter mit viel Fleiß und Engagement urbar machen. Er riskiert mit zwei Freunden einen Gewaltmarsch und erreicht schließlich die Ufer des Sacramente, wo er "New Helvetia" gründet. Seine Felden werfen viel Obst und Gemüse ab, er wird reich damit. Doch 1848 findet einer seiner Leute Gold auf dem Land. Seine Felder werden zertrampelt, das Vieh stirbt. Seiner Frau (Viktoria von Ballasko) und seinen beiden Söhne (Werner Kunig und Karli Zwingmann), die er inzwischen nachkommen ließ, bringt Amerika kein Glück. Die beiden kleinen Jungs werden von Sutters Feinden erschossen. Von der mexikanischen Regierung hatte Sutter rechtmäßig dieses Land erworben, auf dem Gold gefunden wurde; seine Eigentümerschaft wird jedoch von den inzwischen über das Gebiet herrschenden amerikanischen Autoritäten angezweifelt. Doch bei der Geburtstagsfeier der Stadt San Francisco wird das Urteil zugunsten von Sutter verkündet, der nun alle Goldfunde der Gegend zurückfordert. Dies sorgt für einen Aufruhr größten Ausmaßes, der Besitz von Sutter geht in Flammen auf....



Trenkers Regiedebüt war "Der Sohn der weißen Berge" im Jahr 1930. Es ist vor allem auch dem Engagement von Carl Laemmle zu verdnaken, dass Trenker in Hollywood sogar englischsprachige Versionen seinen ersten beiden Tonfilme herstellen konnte. Ganz oder teilweise in Amerika spielen seine folgenden Arbeiten, Lebensentwürfe zweier in den USA scheiternder Auswanderer, die in ihren Beschreibungen fremder Städte und Natur famose visuelle Qualität entwickeln. Dem kompetenten Blick des Alpinisten auf Wolkenkratzer und in Straßenschluchten offenbarte sich New York als Landschaft, die verborgene Kamera dokumentierte neorealistisch Spuren der Weltwirtschaftskrise. Die weiten Wüsten des endlosen Westens inszenierte Trenker als Weiten, die immer wieder Gefahren in sich bergen können. Insgesamt gibt es eine Menge Pathos und auch ein bisschen Sentimentalität zu sehen, aber der Inszenierungsstil ist sehr stark. Für "Der Kaiser von Kalifornien" wurde Trenker 1936 mit der Coppa Mussolini beim Filmfestival in Venedig ausgezeichnet. 1982 wurde Trenker das Filmband in Gold für herausragende leistungen im deutschen Film verliehen.  


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.  

Tschetan, der Indianerjunge


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Hark Bohm

In den Bergen von Montana.... 

Am 18. April 1971 unterzeichneten dreizehn Filmemacher in München die Gründungsurkungen des Filmverlags der Autroen. Es waren Hark Bohm, Michael Fengler, Peter Lilienthal, Hans Noever, Pete Ariel, Uwe Brandner, Veith von Fürstenberg, Florian Furtwängler, Thomas Schamoni, Laurens Straub, Volkver Vogeler, Wim Wenders und Hans W. Geissendörfer. 
Grund war die Finanzierung und den Vertrieb unabhängiger Filme deutscher Autorenfilmer zu unterstützen, die dafür bekannt sind, überwiegend eigene Drehbücher zu adaptieren.  Viele Regisseure des Neuen Deutschen Films, die als "Flaggschiff“ bezeichnet wurden, waren mit dem Filmverlag der Autoren verbunden, darunter Werner Herzog, Rainer Werner Fassbinder, Percy Adlon und Alexander Kluge, deren Filme von dem Unternehmen produziert und vertrieben wurden. Viele von ihnen waren Mitglieder des Vorstands des Filmverlags. Die Gründung des Filmverlags war das Ergebnis wiederkehrender Schwierigkeiten der Regisseure bei der Finanzierung ihrer politisch und ästhetisch anspruchsvollen Filme. Sie hatten das Gefühl, dass die üblichen Finanzierungswege im etablierten System, das teils kommerziell orientiert, teils staatlich finanziert war, zu einschränkend waren, ihnen wenig Kontrolle über ihre eigene Arbeit ließen oder einfach keine so anspruchsvollen Aufgabenstellungen zuließen, wie sie sie sich vorstellten. Deshalb gründeten sie den Filmverlag als unabhängigen Verein, um die vollständige Kontrolle über ihre Projekte zu haben, von der Finanzierung über Vorproduktion, Produktion, Postproduktion bis hin zum Vertrieb. Das Vorbild, nach dem die Gründer des Filmverlags ihren Verein gestalteten, war der Verlag der Autoren in Frankfurt, ein unabhängiger Zusammenschluss von Bühnenautoren, die ihre eigenen Werke veröffentlichten. Der erste vom Filmverlag der Autoren produzierte Film war "Furchtlose Flieger" von Veith von Fürstenberg und Martin Müller. In den 1970er Jahren genossen die vom Filmverlag veröffentlichten Filme ein hohes Ansehen bei Kritikern und Intellektuellen, doch der Verein stand oft am Rande des Bankrotts. Zu den bemerkenswerten Produktionen dieser Ära zählten Herzogs "Aguirre, der Zorn Gottes" (1972), "Das Rätsel des Kaspar Hauser" (1974), Wenders' "Die Angst des Torwarts vor dem Elfmeter" (1972), "Alice in den Städten" (1974), "Im Lauf der Zeit"(1976), "Der amerikanische Freund" (1977), Fassbinders "Der Händler der vier Jahreszeiten" (1971), "Die bitteren Tränen der Petra von Kant" (1972), "Angst essen Seele auf" (1974) oder auch das Gemeinschaftswerk Deutschland im Herbst (1977/78) über die Reaktion der deutschen Gesellschaft auf den Terrorismus der Roten Armee Fraktion und die staatlichen Gegenmaßnahmen während der Ereignisse des Deutschen Herbsts 1977. Auch Hark Bohms beste Filme "Nordsee ist Mordsee" oder "Tschetan, der Indianerjunge" wurden so realisiert.  In beiden Filmen spielt Dschinghis Bowakow, der Ziehsohn von Hark Bohm, eine der Hauptrollen. Mit "Tschetan, der Indianerjunge" wurde ein äusserst interessanter Beitrag zum klassischen Westerngenre inszeniert, der völlig eigenständig und ganz ohne Vorbilder prächtig funktioniert. Der Regisseur inszeniert ruhig und langsam, er baut aber dafür kontinuierlich eine gewisse Tiefe auf. Zusammengehalten wird die Geschichte durch einen konsequenten Inszenierungstil und durch die guten Darstellerleistung des jungen Dschinghis Bowakow und Bohms zwei Jahre jüngeren Bruder Marquard, der den Schäfer Alaska alias Jacob Brecht spielt. Gedreht wurde in Bayern, die Geschichte selbst spielt um 1880 in den Bergen von Montana. In dieser Zeit wandern sehr viele Deutsche in das neue Land aus. So auch der Schäfer Jacob. Er zieht mit seinen Schafen und seinen Hunden durch das Land. Bald wird der Winter das Wandern nicht mehr möglich machen und so hat er einen Platz zum Überwindern für seine Herde gesucht und gefunden. Dieser Platz an einem See liegt auch in der Nähe der Ranch von Rinderzüchter Ben Johnson (Willy Schultes), der zwei Söhne im Teenageralter (Erich Dolz, Edy Hendorfer) hat. Dieser jagt nach Viehdieben und hat einen Indianerjungen (Bowakow) gefangengenommen. Der soll seine gerechte Strafe bekommen und ausserdem missfallen dem Rancher die lagernden Schafe am Fluß. Er behauptet dies wäre sein Land und der Schäfer soll bloß bis zum Winterbeginn hier verschwinden. Doch stattdessen befreit Alaska - so nennt man den Schäfer - den Jungen aus der Hand des selbstgerechten Ranchers. Was zunächst so aussieht, dass er damit eine billige Arbeitskraft bekommen hätte, verändert sich im Laufe der Zeit. Die beiden nähern sich an und so entsteht gegenseitiger Respekt bis hin zur Freundschaft... 


Naürlich hat der Rancher etwas dagegen, weil er keine Indianer duldet und auf dem Höhepunkt des atmosphärisch sehr gut gelungenen Films geht er mit seinen beiden Söhnen rigoros gegen die beiden Eindringlinge vor. Bohm hat den Western mit einer Coming of Age Story verknüpft und für die stimmungsvollen Kamerabilder war Michael Ballhaus verantwortlich. Für mich einer der ungewöhnlichsten und auch schönsten Eurowestern überhaupt. 
 

Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

Der Ritt nach Alamo (La strada per Fort Alamo)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Mario Bava

Arizona Bill...

Der italienische Regisseur Mario Bava (1914 bis 1980) ist vor allem für seine kultigen Horrorfilme berühmt. Viel weniger bekannt sind seine Western: 1964 entstand "Der Ritt nach Alamo", es folgte "Nebraska Jim" zwei Jahre später und 1970 "Drei Halunken und ein Hallleluja". Alle drei Genrearbeiten gehören nicht zu besten Filmen von Mario Bava, sie wurden alle drei stark kritisiert. "Der Ritt nach Alamo" heißt im Original "La strada per Fort Alamo" und wurde von Frankreich und Italien produziert. Als Regisseur erscheint der Name John M. Old, das war Bavas Pseudonym. Koproduziert wurde der Film von Robert de Nesle von Comptoir Français du Film. Zur Besetzung gehören neben dem Protagonisten, gespielt vom Amerikaner Ken Clark, die französischen Schauspieler Jany Clair und Michel Lemoine, die in der französischen Fassung mit ihren eigenen Stimmen synchronisiert werden. Der Film handelt von drei Banditen: Bud Massedy, seinem Freund Slim und einem dritten Komplizen, die sich zusammentun, um eine Bank auszurauben. Doch der Bandit überlistet die beiden Freunde und flieht mit dem Geld. Auf dem Weg nach Alamo machen sich Bud und Slim auf die Suche nach ihm. International hießt der Film "Arizona Bill" kam am 24. Oktober 1964 in Italien in die Kinos und wurde von Bellotti Film vertrieben. Der Film verzeichnete 588.235 Besucher, was in den Jahren 1964 und 1965 in Italien zu einem Gesamteinspielergebnis von etwa 130 Millionen italienischen Lire führte. Er kam zwei Monate nach Leones Meisterwerk "Für eine Handvoll Dollar" in die Kinos, der fast 15 Millionen Besucher verzeichnete. Obwohl die Besucherzahlen von "Arizona Bill“ mager erscheinen, liegen sie für Bava im guten Durchschnitt und erreichen oder übertreffen die von Bavas beiden vorherigen Filmen: "Der Körper und die Peitsche“ (358.209 Besucher in Italien 1963–1964) und „Sechs Frauen für den Mörder“ (681.592 Besucher in Italien 1963–1964).In den Jahren nach dem Ende des Bürgerkriegs trifft um 6 Uhr morgens ein Fremder (Ken Clark) in einem Dorf ein, um mit dem Sheriff zu sprechen und ihn zu warnen, dass die Osage-Indianer sich im Kriegszustand befinden. Er findet ihn schlafend vor und wartet im Saloon auf ihn, wo die ganze Nacht Poker gespielt wurde. Der Fremde erkennt schnell, dass der ältere Spieler, Mr. Silver (Gerard Herter), ein Betrüger ist, und weist den jüngeren, Slim (Kirk Bret alias Alberto Cevenini), darauf hin. Es kommt zu einer Schießerei, bei der Slim und der Fremde Silver verletzen. Doch der Sheriff trifft ein (in Absprache mit letzterem) und will sie verhaften. Den beiden gelingt jedoch die Flucht. Der Fremde erzählt Slim seine Geschichte und sagt, dass er wegen des Krieges weder eine Ranch noch Vieh mehr habe. Slim beschließt, ihn zu einigen Freunden zu bringen, die Experten im Viehdiebstahl sind. Sie tun sich zusammen und verkleiden sich als Nordstaatler, um 150.000 Dollar von der Bank zu kassieren, indem sie den Auszahlungsauftrag der Armee fälschen. Der misstrauische Sheriff beschließt, die Bank zu betreten, wird jedoch von einem der Schläger erschossen. Arizona Jim und seine Freunde müssen daraufhin mit der Beute fliehen. Er will die Beute teilen und fliehen, doch Carson, der Anführer (Michel Lemoine) ist anderer Meinung und lässt ihn und Slim erschießen, während sie mit dem Geld fliehen. Die Indianer kommen, fesseln die beiden armen verletzten Männer, immer noch als Unionisten verkleidet, am Boden und lassen sie in der Sonne liegen. Kurz darauf werden Jim und Slim von den Yankees entdeckt und aufgrund ihrer Verkleidung für Waffenbrüder gehalten. Jim ist als Leutnant und Slim als Sergeant verkleidet: So werden sie zu Leutnant John Smith und Sergeant Jim Kincaid. Die Unionisten transportieren Vorräte, Frauen und Kinder nach Alamo und nehmen sie mit. Unter den Frauen befindet sich eine Gefangene, Janet (Jany Clair) , die des versuchten Mordes an einem Soldaten angeklagt ist, der sie vergewaltigen wollte. Bald freundet sich der Leutnant mit Sergeant Warwick (Gustavo de Nardo) an, der ihn misstrauisch fragt, welche Akademie er besucht habe, und eine Antwort vorschlägt: die in Annapolis, die der Leutnant bestätigt. Bei Einbruch der Nacht weckt Bud Slim und fordert ihn auf, sich zur Flucht bereit zu machen. Doch als er gehen will, sieht er einen Indianer, der versucht, Warwick, der Wache stand, von hinten zu töten: Ohne zu zögern, um seinen Freund zu retten, schießt er auf ihn. Am nächsten Tag erzählt Warwick dem Leutnant, dass es in Annapolis nur eine Marineakademie gebe und er daher lüge. Doch er sagt nichts, da er erkennt, dass er dank seiner Kenntnisse der Indianer und der Umgebung von unschätzbarem Wert ist, um Fort Alamo zu erreichen: Janet hört alles und erkennt, dass sie nicht die einzige Gesetzlose ist. Sie finden auch ein weiteres Mitglied der alten Bande, Anführer Carson, als Yankee verkleidet, mit der Beute, doch Bud und Slim geben vor, ihn nicht zu erkennen und nehmen ihn mit. Die Situation eskaliert, als Captain Hull (Antonio Gradoli) trotz des Rats des Leutnants, den Indianerfriedhof nicht zu betreten, tut, was er will, und verärgert die Osage. Als sie sich auf ihr Nachtlager vorbereiten, entdecken sie zwei an Kreuze gefesselte und von brennenden Pfeilen geblendete Soldaten. Bei Einbruch der Dunkelheit versucht Carson, Janet zu vergewaltigen. Der Leutnant bemerkt ihn und lässt ihn in Ketten legen. Er behauptet, er habe versucht, Geld zu stehlen. Am nächsten Morgen legen die Indianer den letzten Hinterhalt. Warwick versucht daraufhin, den Captain zu überzeugen, den Leutnant allein nach Fort Alamo gehen zu lassen, um Verstärkung anzufordern, doch der bornierte Hull weigert sich. Die Lage ist aussichtslos, weil mehrere 100 Indianer zu allem bereit sind...


"Der Weg nach Fort Alamo“ wurde produziert, bevor mit "Für eine Handvoll Dollar“ die viel härteren und kompromisslosen Konventionen des Italowesterns etabliert wurden. Europäische Western waren populär geworden, als die deutsche Rialto Film die Rechte an Karl Mays Westernromanen erwarb und mit Regisseur Harald Reinl mehrere Filme seiner Winnetou-Reihe drehte. Einige der Filme dieser Reihe waren internationale Koproduktionen mit italienischer Finanzierung. Als die Filme in Italien erfolgreicher wurden, begannen italienische Investoren mit der Produktion eigener Western. 1964 entstanden vier davon: Mario Costas "Buffalo Bill – Held des Wilden Westens“, Sergio Corbuccis "Minnesota Clay“, Sergio Leones "Für eine Handvoll Dollar“ und "Der Weg nach Fort Alamo“. Mario Bava-Biograf Tim Lucas beschrieb "Der Weg nach Fort Alamo“ als den Winnetou-Filmen ähnlich, im Gegensatz zu dem Stil, den Leone mit „Für eine Handvoll Dollar“ entwickelt hatte. Natürlich ist die Handlung sehr konventionell, aber der Film ist optisch sehr gelungen. Die Kameraarbeit von Ubaldo Terzano ist deutlich vom Regisseur beeinflusst und es gibt wunderschöne Kameraeinstellungen, die dem Film eine nicht unbeträchtliche Schönheit gibt. Tony Wendall ist der Interpret des Filmsongs "The Road to Alamo". 


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten

Montag, 9. Juni 2025

Petroleum Miezen (Les Petroleuses)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Christian Jacque

Wenn Frauen raufen..

Anfang der 70er Jahre waren Western in den Kinos immer noch erfolgreich. Zwar war die große Zeit des Spaghettiwesterns schon fast vorbei, aber der realistische US-Spätwestern lockte Zuschauer in die Kinos. Ebenso die Klaumaukwestern des legedären Duos Terence Hill und Bud Spencer. Der französische Regisseur Christian-Jacque der mit "Die Kartause von Parma", "Fanfan, der Husar" oder "Die schwarze Tulpe" einige Klassiker des französischen Kinos schuf, sprang 1971 auf diesen Zug auf und schickte die beiden Sexsymbole Claudia Cardinale und Brigitte Bardot mit dem Kinofilm "Petroleum Miezen" ins Westerngetümmel. Claudia Cardinale hatte mit "Die gefürchteten Vier" und "Spiel mir das Lied vom Tod" schon in zwei Klassikern des Genres begeistert, aber auch Brigitte Bardot überzeugte bereits in dem Mexikowestern "Viva Maria" und dem Eurowestern "Shalako". Leider überzeugt die Geschichte über zwei rauflustige Frauen, die es beide auf eine Ranch mit angeblichen Erdölvorkommen abgesehen haben, nur bedingt. Zu platt ist der Humor und auch das Drehbuch wirkt sehr einfallslos. Immerhin ist die Kameraarbeit von Henri Persin makellos und auch die Musik von Francis Lai ist gut gewählt.
Die Story spielt im Jahr 1880 in Bougival Junction, New Mexiko. Dort leben vor allem französische Emmigranten und sie legen wert darauf, dass im Ort auch französisch gesprochen wird. Der Sheriff (Michael J. Pollard) hat wenig zu tun, denn für (Un)Recht und (Un)ordung sorgt Marie Sarazin (Claudia Cardinale) und ihre vier Brüder (Patrick Prejean, Oscar Davies, Georges Beller, Ricardo Salving). Doch die Sarazin-Geschwister bekommen bald Konkurrenz, denn plötzlich tauchen die Miller-Sisters auf. Die älteste Schwester heißt Louise (Brigitte Bardot) und hat mit ihren vier Schwestern (Marie Ange Anies, France Dougnac, Terese Gimpera, Emma Cohen) einen Zug überfallen und dadurch zufällig den Lageplan einer Ranch auf der sich Erdöl befindet in die Hände bekommen, der eigentlich einem Doc Miller (Henri Carniak) gehört, einem ziemlich finsteren und fiesen Gangster. Die Miller Sisters geben sich sittsam und gehen in aufreizenden Klamotten im Örtchen spazieren, die Männerwelt steht Kopf bei soviel weiblicher Attraktivität. Natürlich bekommt Marie Wind von dem Petroleum Vorkommen auf der Ranch, die jetzt von den Millers bewohnt und beansprucht wird. Ein Kampf um das schwarze Gold ist unvermeidlich...

Zum Showdown kommt es als die beiden attraktiven Ladys ihren Familienclinch im Zweikampf austragen. In Frankreich war Christian-Jacques Film mit ca. 2,3 Millionen Besuchern ein Hit. In einer Nebenrolle als Tante Amelie ist Michelle Presle zu sehen, die ein Lied singen darf. Im Grunde kann man "Petroleum Miezen" als einen feministischen Western bezeichnen, denn die Frauen haben das Sagen und die Männer sehen "alt" aus, sie brauchen die Führung der starken Frauen. Sehr sympathisch ist vor allem, dass der kleine Hund, den der fiese Miller aus dem Fenster des Zugs geworfen hat, überlebt hat und vom Sheriff adoptiert wird. Die alberne Westernklamotte hat daher auch gewissen Stärken. Einige Monate später beendete Brigitte Bardot ihre Filmkarriere. 
Während der Dreharbeiten zu einem Film war eine Ziege am Set. Ihr Besitzer sagte zu mir: "Beeil dich und dreh die Szene zu Ende, denn am Sonntag ist die Erstkommunion meines Neffen, und wir müssen sie grillen!‘
Ich kaufte das Tier sofort, band es mit einem Seil fest und nahm es mit ins Fünf-Sterne-Hotel. Ich brachte es in mein Zimmer – was für ein Skandal!
An diesem Tag beschloss ich, die Filmindustrie zu verlassen und mich der Hilfe für Tiere zu widmen. Es war Juni 1973, und ich war 38 Jahre alt.“

Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

Verflucht, verdammt und Halleluja (… e poi lo chiamarono il Magnifico)


Regie: E.B. Clucher alias Enzo Barboni

Ein Greenhorn im Wilden Westen...

 "Verflucht, verdammt und Halleluja" aus dem Jahr 1972 ist ein Italowestern von E.B. Clucher alias Enzo Barboni, der Regisseur, der die komischen Prügelwestern erfand. Nach den Welterfolgen "Die rechte und die linke Hand des Teufels" und "Vier Fäuste für ein Halleluja" mit dem Gespann Bud Spencer und Terence Hill, fehlt in "Verflucht, verdammt und Halleluja" die Hälfte des schlagkräftigen Duos. Terence Hill spielt eine Art Greenhorn des Wilden Westens, den Adligen Joe Moore aus England. Der junge englische Adlige Sir Thomas Fitzpatrick Phillip Moore (Terence Hill) kommt auf Wunsch seines verstorbenen Vaters in den Westen, der England Jahre zuvor aufgrund einer Affäre verlassen musste. Er fiel in Ungnade bei Königin Viktoria. Im Westen trifft der junge Mann auf die ehemaligen Freunde seines Vaters, die Postkutschenräuber Monkey (Dominic Barto), Holy Joe (Harry Carey Jr.) und Bull (Gregory Walcott). Die Charaktere werden im Laufe von Toms Reise vorgestellt, beginnend mit Bull, der als Stummer verkleidet an einer Postkutschenstation arbeitet. Nachdem Bull das Gespräch zweier Kopfjäger(Tony Norton und Sal Borgese) belauscht und vom Tod des "Engländers“  Toms Vater - erfährt, beginnt er seine eigene Reise. In einer Kleinstadt trifft er in seiner Kirche auf einen Prediger, der eine flammende Predigt vor einem etwas fragwürdigen Publikum aus Trunkenbolden, Spielern und leichten Frauen hält, die er in seine Kirche fahren musste, so wie er kurz zuvor das Pianola des Saloons in die Kirche bringen lassen musste. Beide reisen dann nach Yuma, wo der Dritte, Monkey, wie üblich im Gefängnis sitzt. Durch List gelingt es ihnen, Monkey zu befreien, nachdem sie ihn von seiner Rache an dem sadistischen Gefängnisdirektor abhalten konnten, denn laut Holy erschießt man am Tag des Herrn keine Menschen. Von dort reisen sie zum alten Versteck der Engländerbande in den Bergen, dem Ziel von Toms Reise, der kurz zuvor in einen Postkutschenüberfall des maskierten Trios Monkey, Bull und Holy verwickelt war. Tom wollte gerade das Grundstück rund um die Blockhütte inspizieren, als ihm plötzlich sein Spazierstock von den drei Gaunern weggeschossen wurde. Sie wussten nicht, wer Tom war, und vermuteten daher, dass er zurückgekommen war, um das gestohlene Geld zurückzuholen. Schon bald klärt Tom die Situation auf, indem er ihnen ein Foto seines Vaters zeigt und Holy einen Brief seines Vaters für die drei überreicht. In seinem Brief bittet der Vater sie, aus seinem fortschrittsliebenden Sohn einen "richtigen Mann“ zu machen. Zunächst scheitern sie kläglich, da Tom sich weigert, eine Waffe anzufassen und lieber Fahrrad als Pferd fährt. Dies ändert sich, als er im Secondhandladen der Stadt Candida (Yanti Somer) trifft, die Tochter des Landbesitzers, die er schon einmal kennengelernt hatte, als sie im selben Zug mit ihm reiste und seine Gedanken fesselte. Dort bittet sie um Bücher von Lord Byron, die er, anders als der Händler, besorgen kann. Candida erwidert seine Liebe. Da auch Morton (Riccardo Pizzuti), der raubeinige Verwalter von Candidas Vater, ein Auge auf das Mädchen geworfen hat, kommt es zu mehreren Schlägereien, bei denen Tom zunächst den Kürzeren zieht. Erst nach einem Intensivkurs in Schlägerei, Schießen und Spucken, den ihm die Komplizen seines Vaters auferlegen, gelingt es Tom, nicht nur Morton, sondern auch Candidas Vater (Enzo Fiermonte), der von Toms Fähigkeiten überzeugt ist, in die Schranken zu weisen. Das Ganze endet glücklich, obwohl Monkey, Bull und Holy die Stadt, in der der Fortschritt Fuß gefasst hat, verlassen und weiter Richtung Westen fliehen. In der letzten Szene erreichen sie den Pazifik, sind geschockt vom Pfeifen eines Dampfzugs und kehren um....


Der Film enthält mehrere Running Gags, wie zum Beispiel die ständige Verfolgung der drei Freunde durch die beiden Kopfgeldjäger. Bei jeder Begegnung taucht einer der drei hinter ihnen auf, gerade als sie gerade mit den anderen zur Sache kommen wollen. Bull schlägt ihre Köpfe jedes Mal durch einen zerstörten Tisch, wodurch sie mit jeder weiteren Begegnung stärker bandagiert wirken. Auch der kleine Hund, den das Trio einer älteren Dame klaut, sorgt für Spass. Die kleine Fellnase uriniert öfters den Menschen auf die Hand, die ihn herumtragen. Zeitlich spielt die vergnügliche und gekonnte Westernparodie zur Zeit des Eisenbahnbaus. Die Filmmusik stammt von Oliver Onions.  

Bewertung: 7 von 10 Punkten.  

Hügel der blutigen Stiefel (La Collina degli stivali)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Giuseppe Colizzi

Zwei hau´n auf den Putz... 

Giuseppe Colizzi drehte mit dem Gespann Bud Spencer und Terence Hill die drei Filme "Gott vergibt - Django nie" (1967), "Vier für ein Ave Maria" (1968) und "Hügel der blutigen Stiefel" (1969). Diese drei Filme begründeten auch den späteren Ruhm des Duos. Sie waren noch harte, zeittypische Italowestern mit wenig Humor. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass die beiden Darsteller als Komödiantenduo sehr effektiv waren. Der drahtige, trickreiche Hill und der korpulente, bärbeißige Spencer ergänzten sich hier in optischer wie charakterlicher Hinsicht. Nachdem das Duo in lustigen Filmen populär geworden war, wurden ihre frühen Italo-Western teils mit neuen, komödiantischen Synchronisationen wieder im Kino verwertet.Eines Nachts im Wilden Westen versucht ein Mann namens Cat Stevens (Terence Hill), aus einer Stadt zu reiten und wird von einer großen Gruppe von Männern überfallen. Er wird verwundet, kann sie aber weglocken und versteckt sich in einem Wagen einer Zirkustruppe. Außerhalb der Stadt werden die Wagen von Männern durchsucht, die von Cat und dem Trapezkünstler Thomas (WoodY Stroode), einem ehemaligen Revolverhelden, erschossen werden. Cat verlässt die Truppe, sobald er reisen kann. In derselben Nacht treffen Männer ein, durchsuchen die Wagen während der Show und entdecken Spuren von ihm. Aus Rache erschießen sie Thomas' Partner Joe (Mauricio Manetti) während ihrer Vorstellung. Thomas findet Cat und pflegt ihn gesund. Er sagt, er brauche ihn als „Köder für meine Falle“. Cat bringt ihn zu Hutch (Bud Spencer), der zusammen mit einem anderen großen Mann namens Baby Doll (George Eastman), einem Stummen, in einem Haus lebt. Hutch begegnet Cat zunächst feindselig. Cat erklärt, dass Sharp (Enzo Fiermonte), ein Freund von Hutch und Goldsucher, Hilfe braucht, um den Bergbauboss Fisher (Viktor Buono) davon abzuhalten, seinen Claim einzunehmen. Cat habe die Eigentumsurkunde für den Claim in einem manipulierten Pokerspiel gewonnen, um ihn aus der Stadt bringen zu können (weshalb er anfangs angegriffen wurde). Hutch willigt widerwillig ein, zusammen mit Baby Doll mitzukommen. Sie finden die Überreste des Zirkus mit seinem Manager Mami (Lionel Stander), richten ihn wieder her und versammeln die Artisten. In der Bergbaustadt trifft ein Bezirkskommissar (Eduardo Cianelli) ein, um die Claims zu begutachten. Die Bergleute trauen sich jedoch nicht, mit ihm zu sprechen – mit Ausnahme der Familie McGavin. Diese wird in ihrem Haus belagert und schließlich von der großen Bande Finchs, der mit Fisher kooperiert, mit Dynamit zerstört. Nachts überbringt ein Zwerg aus dem Zirkus dem Bezirkskommissar jedoch eine Nachricht in sein Zimmer. Am Morgen trifft der Zirkus ein, und der Bezirkskommissar überredet Fisher, alle zur Show einzuladen. Bei der Zirkusvorstellung führen sie Pantomimen über die Bedrohung der Bergleute und die Ermordung der McGavins auf. Die Bergleute finden Waffen unter ihren Sitzen, während Fishers Männer Federn finden. Es kommt zu einer Schlägerei, bei der Fishers Männer getötet werden. Die vier ziehen hinaus, um sich der Macht der Finch-Bande in einem nächtlichen Kampf zu stellen. Sie erhalten Hilfe vom Zirkuspersonal (darunter Zwerge und Cancan-Tänzerinnen), und schließlich mischen sich auch die Bergleute ein, und die Bande wird ausgelöscht. Fisher schießt Mami in den Rücken. Cat erscheint und sagt, das bedeutet den Galgen für Fisher, wenn er nicht sein Glück mit der Waffe versuchen will. Fisher legt seine Waffe nieder, und Mami sagt, das mache ihn zum wahren Clown. Am Ende reiten Cat und Hutch zusammen davon, während Baby Doll, die angefangen hat zu reden, bei einer der Cancan-Tänzerinnen im Zirkus bleibt....


Der Film ist auch unter dem Titel "Zwei hau´n auf den Putz" bekannt. Die Geschichte ist straff und spannend inszeniert. Dabei sorgt die bunt gemischte Zirkustruppe für Farbe und Flair. Ein Wechsel zwischen Humor und Ernsthaftigkeit -  Ein verblüffend eigenständiger, künstlerisch ambitionierter Western, der mit reduzierter Handlung und lustvoll ausgekosteten Nummern ebenso vergnüglich wie klug unterhält.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Vier für ein Ave Maria (I quattro dell' Ave Maria)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Giuseppe Colizzi

Neue Abenteuer von Cat und Hutch...

Der erste Film der Giuseppe Colizzi Trilogie, „Gott vergibt - Django Nie“, endete damit, dass Cat und Hutch in einem Wagen davonfuhren, in dem sie das Gold aus einem Zugüberfall von Bill San Antonio besaßen, der offenbar bei einer Dynamitexplosion ums Leben gekommen war. „Ace High“ ist der zweite Film und bekam in Deutschland den Verleihtitel "Vier für ein Ave Maria". Der Film aus dem Jahr 1968 beginnt mit der Ankunft von Cat (Terence Hill) und Hutch (Bud Spencer) in El Paso, wo sie vergeblich versuchen, das Kopfgeld für Bill aus seinen letzten irdischen Überresten – Bills Stiefeln und Hut – zu kassieren, obwohl diese weder Körper noch Körperteile besitzen. Als ihnen das nicht gelingt, gehen sie zu Bankdirektor Harold (Steffen Zacharias) – den Bill im ersten Film als seinen Partner bei der Planung der Raubüberfälle enthüllte – und geben sich als Bill aus. Nach Anwendung körperlicher Gewalt werden sie empfangen und "überzeugen“ ihn (natürlich mit Gewalt), ihnen einen Bankscheck auszustellen, der in Gold ausgezahlt werden soll. Der Bankier besucht den zum Tode Verurteilten Cacopoulos (Eli Wallach), der am nächsten Tag gehängt werden soll, und bietet ihm Hilfe bei der Flucht an, wenn er das Geld zurückgibt. In dieser Nacht wird der Deputy von zwei Männern niedergestochen, die Cacopoulos freilassen. Er nimmt die Waffe des Toten und erschießt die beiden, gönnt sich ein Fußbad und probiert die Stiefel der Toten, um ein passendes Paar zu finden. Anschließend stattet er dem Bankdirektor einen Besuch ab und erinnert ihn daran, dass er und zwei andere ihn für 15 Jahre ins Gefängnis gebracht und ihn nach seiner Entlassung mit einem gestohlenen Messer des Mordes bezichtigt haben – demselben, mit dem der Deputy getötet wurde. Deshalb verlangt er Garantien, dass er nicht erneut hereingelegt wird. Harold wirft das Messer, doch Cacopoulos schwingt den Stuhl so, dass er die Rückenlehne trifft, schwingt dann zurück und erschießt den Manager mit der Begründung, das sei Garantie genug. Als Tagelöhner auf einem Esel verkleidet, trifft Cacopoulos auf Cat und Hutch und raubt sie aus. Sie folgen seiner Spur Richtung Süden nach Mexiko und treffen auf Menschen, denen er Geld gegeben hat – sowie auf den Hochseilartisten Thomas (Brock Peters) und seinen Assistenten, denen er Geld angeboten hat. Sie treffen ihn in einem Dorf während einer Fiesta (die er selbst bezahlt hat). Während Cat weggelockt wird und ihn woanders sucht, erscheint Caco, der Hutch einen Streich spielt, vor ihm und erzählt ihm an einem ruhigeren Ort von Harold und den beiden anderen "Freunden“, die sein Pferd erschossen haben, sodass er nach einem Banküberfall gefasst wurde, und ihm anschließend den Mord angehängt haben. Er verspricht, ihnen ihr Geld, einschließlich der Ausgaben, zurückzugeben, wenn Hutch ihm hilft, seine Schulden bei den beiden anderen einzutreiben. Der erste ist Paco (Livio Lorenzon), ein „Revolutionär“, der einem Scheingericht vorsitzt, das Männer zum Tode verurteilt, weil sie "nicht für Vaterland und Freiheit kämpfen“. Seine Männer nehmen Cacopoulos und Hutch gefangen, doch Cat bittet einen anderen "Revolutionär“, Canganceiro (Remo Capitani) , um Hilfe, indem er ihm von Cacopoulos' „Schatz“ erzählt. Gemeinsam besiegen sie Pacos Männer, und Paco wird von Cacopoulos getötet, der in seinem Zorn vergisst, ihm Geld zurückzugeben. Nach einigen Plünderungen seiner Männer richtet Canganceiro ein weiteres Scheingericht ein, das Menschen wegen „Kampfes für Vaterland und Freiheit“ hinrichtet. Cacopoulos wird eingesperrt, bis er verrät, wo sein Schatz ist. Caco versucht zu fliehen, indem er die Wachen mit der Geschichte seiner Herkunft einschläfern lässt: Sein Großvater war ein Grieche, der eine junge Cherokee-Frau geheiratet hatte, und sein Vater war eines ihrer Kinder. Er erzählt, wie sein Vater seine Familie in einer kleinen Bergbaustadt großgezogen hatte, bis er auf mysteriöse Weise ermordet wurde, und wie sein Großvater, den kleinen Caco tragend, die Leiche seines eigenen Sohnes zu seinem Stamm zurückbringen musste. Hutch und Cat verhelfen Cacopoulos zur Flucht, doch er springt aus den Sätteln und zitiert seinen Großvater, „ein Partner sei zu wenig, und zwei seien zu viel“. Sie überfallen die letzten beiden Männer der verfolgenden Canganceiro-Gruppe und nehmen ihnen ihre Pferde ab. Sie folgen Cacopoulos nun in die entgegengesetzte Richtung und begegnen dabei toten Canganceiro-Männern, die letzten mit ihrem Anführer kurz vor Memphis. In Memphis finden sie Caco beim Abwasch in einem Saloon, zusammen mit dem Akrobaten und seinem Assistenten – denn in dieser Stadt sind die Leute nur am Glücksspiel interessiert, was dadurch untermauert wird, dass Cacopoulos auf der Suche nach Drake, dem dritten „Partner“(Kevin McCarthy) sein ganzes Geld verloren hat. Der betreibt ein betrügerisches Casino und ist der schlimmste dieser drei Gangster..


Immer noch Spannung, aber auch humorvolle Dialoge prägen den Film und parodistisch dürfen Terence Hill und Bud Spencer brachiale Gewalt anwenden, um an ihre Ziele zu kommen. Der Italowestern läutete mit diesem Film den Wandel hin zum Spasswestern ein. Colizzi, der nicht nur Regie führte, sondern auch das Drehbuch schrieb und den Film finanzierte, wählte für seine Geschichte einzelne Episoden, die sich zum großen Ganzen zusammenfügen. Die Handlung selbst ist überraschungsreich und beim Showdown wird die Spannungskurbel noch einmal richtig angezogen. 


Bewertung. 7 von 10 Punkten.