Montag, 28. Februar 2022

Rivalen unter roter Sonne (Soleil Rouge)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Terence Young

Auf der Suche nach dem goldenen Schwert...

"Rivalen unter roter Sonne" ist eine spanisch-italienisch-französische Gemeinschaftsproduktion und somit ein echter Eurowestern. Regisseur Terence Young (007 jagt Dr. No, Feuerball, Liebesgrüße aus Moskau) drehte mit großer Starbesetzung in Spanien, da nicht nur der Italo Western im Kino hatte, sondern auch der Eastern, holte man Japans Superstar Toshiro Mifune als Samurai hinzu. Ein kluger Schachzug, wie sich herausstellte, denn gerade in den Szenen mit Charles Bronson beweist "Rivalen unter roter Sonne" auch seine Buddy-Movie Qualitäten, denn die beiden müssen sich wegen eines gemeinsamen Ziels zusammenraufen und zusammenarbeiten, obwohl sie sich misstrauen und ihre Mission lieber alleine ausführen würden. Mit Alain Delon und Ursula Andress ist das Star-Quartett perfekt, in einer kleinen Nebenrolle als Chefin eines Bordells ist Capucine (Der rosarote Panther) zu sehen.
Als großer Charles Bronson Film ist "Rivalen unter roter Sonne" natürlich ein Muß - und mit der dazugehörigen Musik von Maurice Jarre gibts auch sofort das ultimative 70er Jahre Kino-Westernfeeling. Das Ambiente in Youngs Film ist eher staubig angelegt. Es gibt wenig Grün, es dominiert eine karge Wüstenlandschaft. Ein Showdown gibts dann in einer Mission, auch in der Wüste, aber mit viel vertrocknetem Schilf, wo sich Gangster und Komantschen versteckt haben könnten.
In den ersten mehr als 20 Filmminuten dominiert die Eisenbahnfahrt durch Arizona im Jahr 1870. Mit dem Botschafter Japans (Tetsu Nakamura) ist ein Gesandter des japanischen Kaisers auf dem Weg nach Washington zum US-Präsidenten. Die japanische Delegation hat im Gepäck ein kostbares altes Schwert aus Gold - es soll ein Geschenk für den Präsidenten sein. Doch im Zug reisen auch Banditen mit. Es ist der berüchtigte Bandit Link Stuart (Charles Bronson), der sich mit dem Gentlemangauner Gauche (Alain Delon) zusammengetan hat, um die Gäste des Zuges zu berauben. Ausserdem ist ein Geldtransport mit dabei - bewacht von Soldaten. Auch auf diese Beute haben es die Banditen abgesehen. Da sie in großer Anzahl agieren, können sie bald den Zug in ihrer Gewalt bringen und auch alles andere gelingt den Banditen. Sie nehmen auch das kostbare Schwert mit sich und töten den Freund von Samurai Kuroda Jubie (Toshiro Mifune). Gauche will nicht teilen und versucht Link in die Luft zu sprengen, was aber misslingt. Dennoch kann Gauche mit seinen Männern entkommen. Link will natürlich sofort die Verfolgung aufnehmen, aber er muss akzeptieren, dass er ab sofort einen Partner hat. Denn Kuroda hat 7 Tage Zeit den Tod seines Freundes zu rächen und auch das Schwert zu besorgen. Gelingt ihm dies nicht - dann gibts nur eins für den Samurai und auch den Botschafter: Durch Harakiri die Ehre wiederherstellen. Auf der Suche nach Gauche gibts ein bisschen Kulturclash zwischen dem Samurai und dem Westernbandit. Die Suche führt natürlich ins Bordell...wen wundert es, wenn die Prostituierte Christina (Ursula Andress) heißt und so aussieht wie Ursula Andress. Die wartet auf den Frauenversteher Gauche (Alain Delon), der ja auch viel attraktiver als der ältere und ruppige Link mit seinen schlimmen Manieren ist. Nun hat Link mit Christina aber ein heißes Eisen im Feuer. Ein Tausch zwischen Geld und Frau könnte möglich sein. Aber da sind auch noch die Komantschen. Als Link mit Christina und Kuroda in der alten Mission eintrifft, erkennen sie, dass die Indianer auf dem Kriegspfad sind. Im Schilf kommt es zum entscheidenden Kampf...

Terence Young platzierte die japanische kultur sehr gut in seine Westerngeschichte und oft lassen die kämpferischen Fähigkeiten und das Druchhaltevermögens des Samurai den coolen Banditen mit der Knarre eher alt aussehen. Am Ende hat sich das Gespann dann doch als erfolgreich erwiesen, auch wenn es Opfer gibt und das Schwert gelangt in die Hände des Botschafters - in einer schönen, witzigen Endeinstellung. Vorher gabs viel naiven Charme, viel Spielfreude, viel Tempo und eine gute Brise Ironie. Und Toshiro Mifune im wilden Westen war schon eine total gute Kinoidee.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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