Regie: Terence Young
Auf der Suche nach dem goldenen Schwert...
"Rivalen unter roter Sonne" ist eine spanisch-italienisch-französische
Gemeinschaftsproduktion und somit ein echter Eurowestern. Regisseur
Terence Young (007 jagt Dr. No, Feuerball, Liebesgrüße aus Moskau)
drehte mit großer Starbesetzung in Spanien, da nicht nur der Italo
Western im Kino hatte, sondern auch der Eastern, holte man Japans
Superstar Toshiro Mifune als Samurai hinzu. Ein kluger Schachzug, wie
sich herausstellte, denn gerade in den Szenen mit Charles Bronson
beweist "Rivalen unter roter Sonne" auch seine Buddy-Movie Qualitäten,
denn die beiden müssen sich wegen eines gemeinsamen Ziels zusammenraufen
und zusammenarbeiten, obwohl sie sich misstrauen und ihre Mission
lieber alleine ausführen würden. Mit Alain Delon und Ursula Andress ist
das Star-Quartett perfekt, in einer kleinen Nebenrolle als Chefin eines
Bordells ist Capucine (Der rosarote Panther) zu sehen.
Als großer Charles Bronson Film ist "Rivalen unter roter Sonne"
natürlich ein Muß - und mit der dazugehörigen Musik von Maurice Jarre
gibts auch sofort das ultimative 70er Jahre Kino-Westernfeeling. Das
Ambiente in Youngs Film ist eher staubig angelegt. Es gibt wenig Grün,
es dominiert eine karge Wüstenlandschaft. Ein Showdown gibts dann in
einer Mission, auch in der Wüste, aber mit viel vertrocknetem Schilf, wo
sich Gangster und Komantschen versteckt haben könnten.
In den ersten mehr als 20 Filmminuten dominiert die Eisenbahnfahrt durch
Arizona im Jahr 1870. Mit dem Botschafter Japans (Tetsu Nakamura) ist
ein Gesandter des japanischen Kaisers auf dem Weg nach Washington zum
US-Präsidenten. Die japanische Delegation hat im Gepäck ein kostbares
altes Schwert aus Gold - es soll ein Geschenk für den Präsidenten sein.
Doch im Zug reisen auch Banditen mit. Es ist der berüchtigte Bandit Link
Stuart (Charles Bronson), der sich mit dem Gentlemangauner Gauche
(Alain Delon) zusammengetan hat, um die Gäste des Zuges zu berauben.
Ausserdem ist ein Geldtransport mit dabei - bewacht von Soldaten. Auch
auf diese Beute haben es die Banditen abgesehen. Da sie in großer Anzahl
agieren, können sie bald den Zug in ihrer Gewalt bringen und auch alles
andere gelingt den Banditen. Sie nehmen auch das kostbare Schwert mit
sich und töten den Freund von Samurai Kuroda Jubie (Toshiro Mifune).
Gauche will nicht teilen und versucht Link in die Luft zu sprengen, was
aber misslingt. Dennoch kann Gauche mit seinen Männern entkommen. Link
will natürlich sofort die Verfolgung aufnehmen, aber er muss
akzeptieren, dass er ab sofort einen Partner hat. Denn Kuroda hat 7 Tage
Zeit den Tod seines Freundes zu rächen und auch das Schwert zu
besorgen. Gelingt ihm dies nicht - dann gibts nur eins für den Samurai
und auch den Botschafter: Durch Harakiri die Ehre wiederherstellen. Auf
der Suche nach Gauche gibts ein bisschen Kulturclash zwischen dem
Samurai und dem Westernbandit. Die Suche führt natürlich ins
Bordell...wen wundert es, wenn die Prostituierte Christina (Ursula
Andress) heißt und so aussieht wie Ursula Andress. Die wartet auf den
Frauenversteher Gauche (Alain Delon), der ja auch viel attraktiver als
der ältere und ruppige Link mit seinen schlimmen Manieren ist. Nun hat
Link mit Christina aber ein heißes Eisen im Feuer. Ein Tausch zwischen
Geld und Frau könnte möglich sein. Aber da sind auch noch die
Komantschen. Als Link mit Christina und Kuroda in der alten Mission
eintrifft, erkennen sie, dass die Indianer auf dem Kriegspfad sind. Im
Schilf kommt es zum entscheidenden Kampf...
Terence Young platzierte die japanische kultur sehr gut in seine
Westerngeschichte und oft lassen die kämpferischen Fähigkeiten und das
Druchhaltevermögens des Samurai den coolen Banditen mit der Knarre eher
alt aussehen. Am Ende hat sich das Gespann dann doch als erfolgreich
erwiesen, auch wenn es Opfer gibt und das Schwert gelangt in die Hände
des Botschafters - in einer schönen, witzigen Endeinstellung. Vorher
gabs viel naiven Charme, viel Spielfreude, viel Tempo und eine gute
Brise Ironie. Und Toshiro Mifune im wilden Westen war schon eine total
gute Kinoidee.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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